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Datenleck zeigt: Mitbesitzer von Putin-Sender war Grosskunde bei UBS

Redaktion
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Zürich,

Laut einem neuen Datenleck war der Mitbesitzer eines russischen Propaganda-Senders ein gern gesehener Kunde der Schweizer Grossbank UBS.

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Viele Putin-Unterstützer lagerten Geld auf Schweizer Banken. - afp

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem neuen Datenleck war der russische Oligarch Alexei Mordaschow UBS-Grosskunde.
  • Mit einem Vermögen von 21 Milliarden Dollar war er Mitbesitzer von Channel One.
  • Der Sender gilt als die Putin-Propaganda-Maschine schlechthin.

Ein neues Datenleck aus Zypern bringt die Namen von zwanzig russischen Oligarchen zutage, die Geld auf Schweizer Bankkonten lagerten.

Sie alle waren mindestens seit 2014 Kunden dieser Banken. Heisst: Nach Beginn des ersten russischen Überfalls auf die Ukraine.

Einer davon: Der Oligarch Alexei Mordaschow. Er gilt als 21-facher Milliardär und gehörte bis 2022 zu den Mitinhabern von Putins-Propaganda-Sender Channel One.

Haben Sie ein Konto bei der UBS?

Sein Geld gelagert hatte er bei der grössten Schweizer Bank, der UBS, wie der «Tages Anzeiger» berichtet. Den letzten Zahlungsauftrag erhielt die Bank nur zwei Wochen vor der historischen Aktion einer Channel-One-Journalistin.

Während einer Sendung und kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs hielt sie ein Schild in die Kamera: «Kein Krieg. Schenken Sie der Propaganda hier keinen Glauben.» In der Folge flüchtete sie ins Ausland, in Russland drohten ihr nämlich arge Konsequenzen.

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Die Pressefreiheit ist in Russland stark eingeschränkt. Mit dieser mutigen Protestaktion im russischen TV zog Journalistin Marina Owsjannikowa weltweite Aufmerksamkeit auf sich. - keystone

Mordaschows Verbindungen zur UBS

Nicht minder prekär: Kürzlich wurde bekannt, dass der renommierte Journalist Hubert Seipel Geld vom Putin-Freund Mordaschow erhalten hat. Konkret geht es um 405'000 Euro, die ebenfalls von der UBS stammen.

Ebenso Schweizer Bank-Kunde, nämlich der Credit Suisse, war Oleg Deripaska. Er pflegte Geschäftsbeziehungen mit dem Ex-Wahlkampfleiter Trumps. Das FBI verdächtigte ihn, die US-Präsidentschaftswahlen 2016 manipuliert zu haben. Deripaska verfügt über ein geschätztes Vermögen von 2,3 Milliarden Dollar.

Weitere Oligarchen und ihre Verbindungen

Auch Andrei Melnitschenko mit einem Vermögen von 24,9 Milliarden war Kunde der Credit Suisse. Bis zum Kriegsbeginn lebte er mit einer Niederlassungsbewilligung in St. Moritz.

Zahlreiche weitere Oligarchen hatten Bankkonten zwar vor allem, aber nicht nur bei der UBS und Credit Suisse, wie die Zeitung weiter berichtet. Michail Fridman hatte eine Offshore-Firma, deren Funktion es war, ein Konto bei der Julius Bär in der Schweiz zu halten. Sein Vermögen wird auf 12,7 Milliarden geschätzt.

Der im Agrar-Sektor tätige Unternehmer Wadim Moschkowitsch war acht Jahre lang russischer Parlamentarier. Am Tag des Beginns des Angriffskriegs auf die Ukraine soll er Putin zu sich in den Kreml eingeladen haben.

Und zwar mit 35 weiteren Oligarchen. Er hatte Konten nicht nur bei der UBS, sondern auch bei J.P Morgan und Credit Suisse. Sein Vermögen: 2,6 Milliarden Dollar.

Kommentare

User #1761 (nicht angemeldet)

Der nächste Skandal.

User #1388 (nicht angemeldet)

Die meisten sehr reichen Leute in Russland haben ihr Vermögen in westlichen Banken deponiert, in westlichen Aktien angelegt oder Immobilien, weil sie Russland nicht als ein sicheres Land ansehen und seit dem Ukraine Krieg ist das Land noch viel unsicherer geworden.

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