Denner: Kunde nervt sich über Alu-Quarkdeckel
Ein Kunde kritisiert Denner für die Verpackung seines Magerquarks. Doch der Discounter sieht darin Vorteile für die Umwelt – und ist mit der Wahl nicht alleine.
Das Wichtigste in Kürze
- Denner hat beim Magerquark von PET- auf Aludeckel umgestellt – aus ökologischen Gründen.
- Ein Kunde beschwert sich über den nicht verschliessbaren Aludeckel beim Discounter.
- Doch nur Coop setzt weiterhin auf Plastikdeckel für Quarkpackungen.
Verpackungsärger bei Denner: Ein Kunde des Schweizer Discounters ärgert sich über das Drumherum des Magerquarks.
Auf X schreibt er spöttisch: «Der Discounter Denner hat mit Modellrechnungen herausgefunden, dass Kunden die 500-Gramm-Magerquark-Packung jeweils in einem Zug komplett ausessen! Deshalb braucht es auch keine wiederverschliessbare Verpackung.»
Denner-Sprecher Thomas Kaderli bestätigt gegenüber Nau.ch: «Aus ökologischen Überlegungen wurde bei diesem Produkt kürzlich von einem PET-Deckel auf einen Aludeckel gewechselt. Die neuen Deckel seien ökologisch sinnvoll, «da sie weniger Verpackungsmaterial benötigen und besser recycelbar sind».
Betroffen von der Umstellung waren bei Denner auch andere Milchprodukte.
Und diese soll sich für den Discounter gelohnt haben: «Beim Denner-Joghurt Nature können durch das Weglassen des Plastikstülpdeckels beispielsweise Einsparungen von 3,2 Tonnen Plastik jährlich erzielt werden.»
Kaderli betont, bei Verpackungen stets zwischen ökologischen Aspekten und der Benutzerfreundlichkeit abzuwägen. Denner habe «einzelne Rückmeldungen erhalten, die ins gleiche Horn stossen» wie jene des Kunden auf X.
Denner hat einzelne Rückmeldungen erhalten
Deshalb könnte die Verpackung bald bereits erneut angepasst werden. «Wir prüfen mit dem Lieferanten einen Wechsel der Abfüllung des Magerquark 500 Gramm in runde Becher.» Für diese seien nämlich Mehrweg-Silikondeckel erhältlich. «Falls der Inhalt nicht auf einmal verarbeitet wird», so Kaderli.
Neben Denner setzen auch Migros, Lidl und Aldi auf den nicht verschliessbaren Aluminimum-Deckel. Aus den gleichen Gründen.
Lidl-Sprecherin Vanessa Meireles sagt: «Ein zusätzlicher, ‹doppelter› Kunststoffdeckel würde nur zu einem unnötig hohen Plastikverbrauch führen.» Wem die 500-Gramm-Packung zu gross sei, der könne zur Biovariante mit nur 250 Gramm greifen.
Aldi Suisse: «Nicht verzweifeln»
Ein Aldi-Sprecher lässt verlauten: «Es ist keine neue Erkenntnis, dass man geöffnete Aludeckel nicht wieder auf den Quark- oder Joghurtbecher kleben kann.» Denn so könnte der Deckel «seine ursprüngliche Schutzfunktion» nicht mehr erfüllen.
«Wer nicht den ganzen Quark auf einmal essen möchte, muss deswegen aber nicht verzweifeln», sagt Aldi. Und verweist ebenfalls auf wiederverwendbare Silikondeckel.
Diese biete man regelmässig als vorübergehend verfügbare Aktionsartikel an. «In verschiedenen Farben und Grössen», so der Schweizer Ableger des deutschen Discounters.
Coop behält Plastikdeckel bei
Wer eine wiederschliessbare Quarkpackung will, der muss zu Coop. Dort wurde der Plastikdeckel nämlich nicht durch Alu ersetzt.
Sprecher Kevin Blättler sagt: «Wir halten derzeit an dieser Verpackung fest. Aktuell sind keine Anpassungen an solchen Artikeln geplant.» In jüngster Zeit seien bei Coop keine Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden eingegangen.