Die digitale Revolution der Apotheken: E-Rezepte auf dem Vormarsch
In der Schweiz werden Medikamente zunehmend über elektronische Rezepte, sogenannte E-Rezepte, ausgegeben.
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In der Schweiz erhält man mittlerweile in zwei von drei Apotheken Medikamente anhand von elektronisch ausgefüllten Rezepten. Der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse verfolgt das Ziel, dass bis Ende des Jahres alle Apotheken die sogenannten E-Rezepte akzeptieren.
Das gab Pharmasuisse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA diese Woche auf Anfrage bekannt. Dies, nachdem die Schweizerische Ärztezeitung in der neuesten Ausgabe über Fortschritte in diesem Bereich berichtet hatte.
In der Schweiz hatte die Einführung von E-Rezepten nach Angaben des Apothekerverbandes 2022 mit einem Pilotversuch begonnen.
Im Sommer 2024 hatte sich jede zweite Apotheke auf einer Internetseite registriert, die anzeigt, welche Schweizer Apotheken E-Rezepte akzeptieren. Mitte Januar hatten sich nun laut Pharmasuisse 1200 von 1800 Apotheken eingetragen.
Vorteile und Ziele des digitalisierten Prozesses
Die Abgabe von Arzneien auf der Basis von elektronisch ausgefüllten Rezepten soll Missverständnisse und Fehler vermeiden und auch die Effizienz vergrössern.
Auch der Bundesrat setzte sich Ende 2023 das Ziel, dass in der Schweiz künftig Arzneimittel-Rezepte elektronisch ausgestellt werden. Zuvor hatten sich schon die eidgenössischen Räte dafür ausgesprochen.
Laut der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH treibt nun aber diese zusammen mit Pharmasuisse die Einführung des Schweizer E-Rezepts weiter voran.
In der Ärztezeitung heisst es dazu, die beiden Initianten hätten die sogenannte «30-Sekunden-Wette» gewonnen. Das bedeute, sagte ein FMH-Sprecher auf Anfrage, dass ein E-Rezept heute ebenso schnell und komfortabel ausgestellt werden könne wie ein herkömmliches Rezept auf Papier.
In Deutschland sind elektronische Rezepte laut mehreren Medienberichten seit Anfang 2024 verpflichtend.