Die «NZZ am Sonntag» will die Köpfe von Ermottis UBS-Konzernleitung bereits kennen. Wer sind sie, die neuen, alten Banker an der Spitze der UBS?
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Sergio Ermotti, CEO der UBS. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «NZZ am Sonntag» kennt die neue UBS-Spitze unter Sergio Ermotti.
  • «Neu» hinzukommen, soll Tom Naratil. Der Banker kennt die UBS allerdings bereits bestens.
  • Viele werden wohl in der Konzernleitung bleiben. Eine Übersicht.
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Die UBS sei zu gross für die kleine Schweiz, hiess es nach der CS-Übernahme im März. Ein Scheitern wäre fatal für den Finanzplatz, tönte es von Experten und Medien aus aller Welt. Viel Druck also für den Mann an der Spitze des Konzerns: Sergio Ermotti.

Nun heisst es aber nicht Konzernleiter, sondern Konzernleitung. Ermotti braucht ein Team. Offiziell soll dieses in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden. Die «NZZ am Sonntag» hat sich umgehört – und einige Namen herausbekommen.

Der «Neue»

Gemäss mehreren Quellen soll der US-Banker Tom Naratil eine gewichtige Rolle einnehmen: Er soll einerseits Finanzchef werden, andererseits die Integration der CS stemmen.

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Auch über eine Rückkehr des früheren UBS-Finanzchefs Tom Naratil wurde spekuliert. (Archivbild) - keystone

Naratil, die UBS und Ermotti, sie alle kennen sich bestens. Die «NZZ am Sonntag» bezeichnet ihn als ein «UBS-Urgestein».

Der Banker arbeitete schon in den frühen 2000ern für das Unternehmen, 2011 wurde er CFO, 2014 zudem COO. 2018 trat er die Posten ab. Bis er 2022 ausstieg, arbeitete er als Geschäftsführer der Region Americas und Co-Chef der globalen Vermögensverwaltung.

Diese Chefs werden wohl bleiben

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Iqbal Kahn, Vermögensverwaltung der UBS.
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Sabine Keller-Busse leitet das wichtige Schweiz-Geschäft der UBS. (Archivbild)
Christian Bluhm
Christian Bluhm, Risikochef.
markus ronner
Markus Ronner, Chef Compliance und Governance.
Robert Karofsky
Robert Karofsky, Präsident der Investmentbank.
edmund koh
Edmund Koh, Chef des Asien-Geschäfts.
mike dragan
Mike Dragan, Technikchef.

Iqbal Khan: Der 47-jährige Schweizer Banker war bis zum Abgang Naratils Co-Chef der globalen Vermögensverwaltung. Seitdem hat er das Global Wealth Management gänzlich übernommen.

Sabine Keller-Busse: Die 58-jährige schweizerisch-deutsche Bankerin ist seit 2016 Mitglied der Konzernleitung. Keller-Busse leitet die Sparte Personal & Corporate Banking.

Christian Bluhm: Der 53-jährige Deutsche ist seit 2016 Risikochef der Bank. Eigentlich hatte er bereits gekündigt, um sich der Fotografie zu widmen. Daraus wird wohl erst einmal nichts, auch Bluhm soll der UBS erhalten bleiben.

Markus Ronner: Der 57-jährige Schweizer gilt laut «NZZ am Sonntag» als langjähriger Vertrauter Ermottis. Er sitzt seit 2018 in der Konzernleitung und ist Chef für Compliance und Governance.

Robert Karofsky: Der 55-jährige US-Banker übernahm 2018 das Co-Präsidium der Investmentbank der UBS, seit 2021 leitet er dieses allein. Momentan soll er zudem als künftiger Americas-Chef im Gespräch sein. Die Region steht derzeit unter Kontrolle der 51-jährigen US-Bankerin Naureen Hassan.

Edmund Koh: Der Singapurer ist Chef des Asien-Geschäfts der UBS und sitzt seit 2019 in der Konzernleitung. Ob CS-Asien-Chef Edwin Low bleibt, soll noch nicht geklärt sein.

Mike Dargan: Der 45-jährige Technikchef gilt ebenfalls als gesetzt. Der Brite sitzt seit 2021 in der Konzernleitung.

Wackelkandidaten und Unklares

André Helfenstein
André Helfenstein ist Schweiz-Chef bei der CS. Falls das Schweiz-Geschäft ausgegliedert wird, soll die UBS Helfenstein favorisieren. Ob er das aber möchte, ist nicht klar.
Suni Harford
Suni Harford, Leiterin Asset Management der UBS. Die Bank soll sie halten wollen. Es ist allerdings unklar, ob sie bleiben möchte.
Barbara Levi
Barbara Levi, Rechtschefin der UBS. Ob sie bleiben kann, soll angesichts der Integration der CS in die UBS derzeit noch unklar sein.

André Helfenstein: Laut «NZZ am Sonntag» gibt es wegen des Drucks aus Politik und Gesellschaft Bestrebungen, das Schweiz-Geschäft der CS auszugliedern. Ermotti sagt dazu, es lägen «alle Optionen» auf dem Tisch. Bei einer Ausgliederung der CS würde André Helfenstein, der jetzige CS-Schweiz-Chef, wohl favorisiert. Die Bank soll den CS-Banker halten wollen.

Suni Harford: Die 60-jährige US-Bankerin leitet seit 2019 das Asset Management der Bank. Die UBS soll sie halten wollen. Ob sie auch bleiben möchte, ist noch unklar.

Barbara Levi: Ob die jetzige Rechtschefin bleiben kann, ist noch nicht klar. Die 51-jährige Italienerin soll noch neu in der Bankenbranche sein und kein Deutsch sprechen. Für die Fusion mit der CS müsste sie sich allerdings mit Bergen an Schweizer Recht herumschlagen. Öfters genannt worden sein soll Markus Diethelm, der in Ermottis erster Amtszeit bereits Chefjurist gewesen war.

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