Drag Queen pausiert Vorlesungen für Sicherheit der Kinder
Die Veranstalterin Brandy Butler pausiert die Zürcher «Drag-Lesungen» für Kinder nach Störungen der rechtsextremen «Jungen Tat» und Kritik der SVP.
Das Wichtigste in Kürze
- Veranstalterin Brandy Butler pausiert vorerst die Zürcher «Drag-Lesungen».
- Sie hat die Sicherheit der Kinder nicht mehr garantieren können.
- Der Anlass 2023 wurde wegen einer Gegendemonstration unter Polizeischutz abgehalten.
Brandy Butler, die Veranstalterin der Zürcher «Drag-Lesungen», wird vorerst keine Vorlesestunden für Kinder mehr durchführen. Der Anlass mit Dragqueens und -Kings wurde von der rechtsextremen «Jungen Tat» gestört und von der SVP kritisiert.
Butler sagte dem «Tages Anzeiger» vom Montag, dass sie die Sicherheit der Kinder nicht mehr habe garantieren können. Die Veranstaltungen seien stets ausgebucht gewesen. «Wir wollten den Kindern einen geschützten Raum bieten, um sich selber neu zu denken, frei von gesellschaftlichen Erwartungen», sagt Butler.
Störaktion der «Jungen Tat»
Drei Jahre lang habe die Öffentlichkeit kaum Notiz von der Vorlesestunde genommen. Ein Artikel in der «Weltwoche» und eine Störaktion der «Jungen Tat» hätten alles verändert. Die städtische SVP forderte danach, dem Tanzhaus, in dem die «Drag Story Time» stattfand, die Subventionen zu kürzen. Erfolg hatte sie damit nicht.
Eine «Drag Story Time» in Oerlikon im Jahr 2023 musste wegen einer Gegendemonstration unter Polizeischutz durchgeführt werden. Ob Butler die «Drag Story Time», die sie im vergangenen Jahr aufgegeben hatte, wieder aufnimmt, ist laut «Tages Anzeiger» offen. Wenn, dann nur, wenn sie keinen Polizeischutz brauche.
Von Stadt Zürich ausgezeichnet
Die Stadt Zürich zeichnete Veranstalterin Butler 2023 für «besondere kulturelle Verdienste» aus. Die Sängerin und Performancekünstlerin habe sich zu einer der wichtigsten Kulturvermittlerinnen und Aktivistinnen in Zürich entwickelt. Das teilte die Stadt damals mit.