Stadt Zürich

Dragqueens sollen Begleit-Service erhalten

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

Letztes Wochenende ist eine Gruppe Dragqueens in Zürich verprügelt worden. Jetzt sollen die Performerinnen zu ihrer Sicherheit einen Begleitservice erhalten.

Dragqueen
Die Thuner Dragqueen «Miss Miss Chris» wird bei der Attacke in Zürich verletzt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Jugendliche attackieren in Zürich eine Gruppe von Dragqueens.
  • Die Dragqueens haben Verletzungen davongetragen.
  • Ein Zürcher Comedyhaus will seinen Künstlerinnen nun einen Begleitservice bieten.

Schock-Moment für eine Gruppe Dragqueens in Zürich: Nach einem Auftritt werden sie plötzlich von einer Gruppe Teenager homophob angegangen. Dann geht es schnell – die Jugendlichen werden handgreiflich und verletzen eine Dragqueen.

«Ich bin plötzlich auf dem Boden gelegen», sagte die Betroffene «Miss Miss Chris» gestern Donnerstag zu Nau.ch. Brisant: Die Polizei wollte der Gruppe nicht helfen – weil keine «verfügbaren Einsatzmittel» in der Nähe waren.

Nun reagiert das Zürcher Comedyhaus Konfetti Klatsch, das auch Dragshows veranstaltet: Es will künftig einen Begleitservice für seine Künstlerinnen anbieten.

«Kann nicht sein, dass die Angst gewinnt»

Dazu hat Veranstalterin Cat Lechat einen Aufruf auf Social Media gestartet: «Aus Sicherheitsgründen bietet Konfetti Klatsch neu für ihre Künstlerinnen und Künstler einen Begleitservice an. Du möchtest uns unterstützen? Dann slide jetzt in unsere DMs. Wir können noch einige freiwillige Begleiter gebrauchen.»

Der Begleitdienst würde die Dragqueens von ihrem Zuhause bis zum Comedyhaus begleiten. Gegenüber «Züritoday» sagt Lechat: «Es kann nicht sein, dass Angst gewinnt und die Drags sich nicht mehr aus dem Haus trauen.»

Bis jetzt hätten sich bereits 20 Personen gemeldet. Sollte das nicht ausreichen, will Lechat selbst den Begleitservice übernehmen.

Dragqueens «wollen sich nicht verstecken»

Ihr ist es wichtig, dass die Dragqueens weiterhin den öffentlichen Verkehr benutzen: «Wir wollen uns nicht verstecken, die Drags werden weiterhin geschminkt in der Öffentlichkeit auftreten.»

Waren Sie schon einmal in einen körperlichen Streit verwickelt?

Es ist nicht das erste Mal, dass Dragqueens in Zürich Opfer einer homophoben Attacke werden: Bereits im Herbst stürmte die Neonazi-Gruppe «Junge Tat» eine Dragqueen-Lesestunde für Kinder.

Sie zündeten Pyros und versuchten, ein Transparent auszurollen. Das gelang ihnen aber nicht. Daraufhin wurde Anzeige gegen sie erstattet.

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