Hass

Neonazis stürmen Dragqueen-Lesestunde in Zürich

Redaktion
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Zürich,

Regelmässig halten Dragqueens in Zürich eine Lesestunde für Kinder ab. Am Wochenende haben sich Neonazis unter das Publikum gemischt.

Gender Junge Tat
Die Mitglieder der Jungen Tat bei ihrer Stör-Aktion in Zürich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt deswegen. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende ist eine Dragqueen-Lesestunde für Kinder von Neonazis gestört worden.
  • Mitglieder der Jungen Tat hatten sich unter das Publikum gemischt.
  • Plötzlich versuchten sie, ein Plakat auszurollen – das gelang aber nicht.

Schock bei einer Kinderveranstaltung im Tanzhaus Zürich: Am Sonntag störten Neonazis eine Vorlesestunde von Dragqueens für Kids.

Diese sollte junge Menschen laut der Veranstalterin zum Nachdenken über Vielfalt, Identität und Geschlecht anregen. Sie findet regelmässig statt – zum Unmut der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat.

Mitglieder der Bewegung mischten sich am Wochenende unter das Publikum. Dort versuchten sie, ein Transparent mit queerfeindlichen Parolen auszurollen. Dem Team des Anlasses gelang es allerdings, das zu verhindern, wie Organisatorin Brandy Butler auf Social Media berichtet. Die Kinder hätten nichts davon mitbekommen.

Vor dem Tanzhaus hatten sich zudem rund zehn vermummte Personen platziert. Sie hätten Parolen geschrien und Rauchbomben gezündet. «Sie haben Literatur voller Hass verteilt und den öffentlichen Weg blockiert, sodass niemand durchgehen konnte.»

Zum Schluss hätten die Studios aufgrund des Rauchgestanks evakuiert werden müssen, so Butler. Die Organisation zeigt sich entsetzt darüber, dass ein Familienanlass Ziel der Attacke geworden sei. Sie hat Anzeige erstattet.

Die Junge Tat hat sich später auf Social Media zu der Aktion bekannt. Dabei nannten sie die Vorlesestunde «pervers» und «dekadent».

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