Stadt Zürich

Drei Teenager mit Schädel-Hirn-Trauma wegen E-Trottis in der Reha

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

In Zürich herrscht ein E-Trottinett-Chaos. Immer wieder kommt es zu Zwischen- und Unfällen – zum Teil auch zu besonders schwerwiegenden.

E-Trottinett
Ein Teenager erlitt bei einem Unfall mit dem E-Trottinett schwere Verletzungen an Schädeldecke und Gehirn. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Strassen von Zürich gibt es über 4000 E-Trottis, die man mit einer App mieten kann.
  • Doch die Scooter haben nicht nur Freunde: Fussgänger und Ärzte warnen vor Gefahren.
  • Denn: Es kommt immer wieder zu schweren Unfällen.

In Zürich ist das E-Trotti-Chaos perfekt: Rücksichtslose Fahrer, verärgerte Fussgänger, E-Scooter in der Limmat und Unfälle geben zu Reden.

In der Stadt sind mittlerweile insgesamt 4000 E-Scooter von verschiedenen Anbietern unterwegs. Sie lassen sich einfach mieten – dazu braucht man nur eine App. Was man nicht braucht: Helm, Schoner, Verkehrssicherheitskurse.

Immer öfter kommt es in der Schweiz zu Unfällen mit E-Scootern – gefährdet sind auch Kinder und Jugendliche. Erst vor wenigen Wochen wurde eine 13-jährige E-Trottinett-Fahrerin in Villnachern AG schwer verletzt.

Die Kinder-Reha Schweiz in Affoltern am Albis musste im vergangenen Jahr gleich drei Teenager nach einem E-Trottinett-Sturz behandeln. Das berichtet die SRF-«Rundschau».

Teenager kann nach E-Trotti-Unfall nicht mehr gehen und sprechen

Chefarzt Andreas Meyer-Heim zeigt Röntgenaufnahmen von einem der jungen Patienten. Bei ihm wurden die Schädeldecke und das Gehirn verletzt. «Das hat zu Bewegungsstörungen geführt, dass der Patient nicht mehr gehen kann, nicht mehr sprechen kann.»

Ein Grund für solche schweren Verletzungen sei das Fahren ohne Helm. «Das kann zum Teil auch Behinderungen zur Folge haben, die bleiben», so der Arzt.

Das Sicherheitsrisiko stösst den Fussgängern zunehmend sauer auf. «Klar hat man sich schon ein wenig daran gewöhnt, dass man auf all die Fahrzeuge auf dem Trottoir aufpassen muss. Aber es ist ein Fehler, es ist widerrechtlich!», nervt sich Christian Thomas vom Fussgängerverein Zürich.

Behinderte müssen auf Strasse ausweichen

Die Trottis seien nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern sie blockierten auch die Strasse, so Thomas. Ein Passant gibt zu: «Ich habe es mir auch schon überlegt, eines da in die Limmat zu schmeissen, als es mir im Weg war. Ich hab es dann nicht gemacht.»

Auch für Behinderte nicht einfach: «Ich muss auf die Strasse ausweichen, und es ist manchmal relativ gefährlich, wenn Autos kommen.» Das sagt der im Rollstuhl sitzende SP-Gemeinderat Islam Alijaj.

Fahren Sie E-Trottinett?

Trotti-Anbieter Tier findet, das E-Trotti habe seinen Platz und seine Berechtigung in Zürich gefunden. Unternehmensentwickler Manuel Herzog glaubt aber, die Stadt erlaube zu viele Player: «Es ist einfacher, profitabel zu arbeiten, wenn man mehr Fahrzeuge und weniger Anbieter hat.»

Kommentare

User #5244 (nicht angemeldet)

Das Mitleid ist am falschen Ort. Sind die Kinder krank, dass sie nicht mehr laufen können? Das hat die letzten tausend Jahre funktioniert, ist gesund und schont die Umwelt. Wenn die Eltern das den Kiddis erlauben sollen sie das auch bezahlen. Diese Dinger gehören verboten. Einerseits jammern die Babyboomer haben die Umwelt zugrunde gerichtet und wollen nichts ändern, aber andererseits jeden Luxus nutzen nur weil es möglich ist.

User #1217 (nicht angemeldet)

Nur der Benutzer braucht es nicht?!!

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