EDA will humanitäres Büro in Kabul eröffnen
Vorgesehen ist, dass vier Mitarbeitende des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in der afghanischen Hauptstadt arbeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- In der afghanischen Hauptstadt soll ein Schweizer Büro für humanitäre Hilfe entstehen.
- Es sollen auch einige lokale Angestellte für das Büro tätig sein.
Die Schweiz wird in Kabul voraussichtlich ab dem Sommer 2024 wieder ein Büro für humanitäre Hilfe betreiben. Vorgesehen ist, dass vier Mitarbeitende des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in der afghanischen Hauptstadt arbeiten.
Gemäss den derzeitigen Plänen sollten auch einige lokale Angestellte für das Büro tätig sein, schrieb Léa Zürcher, Sprecherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie bestätigte damit einen Bericht des «Sonntagsblicks».
Die Präsenz in Kabul ermögliche ein besseres Verständnis der Situation vor Ort, begründete das EDA das Vorhaben. Zudem erleichtere sie die Begleitung von Projekten und eine enge Abstimmung mit anderen Geberländern. Die Schweiz verspreche sich dadurch eine wirkungsvollere Unterstützung der Zivilbevölkerung.
Keine konsularischen Dienstleistungen
Konsularische Dienstleistungen wird das Büro keine erbringen. Afghaninnen und Afghanen könnten Visa weiterhin bei der Schweizer Botschaft in Pakistans Hauptstadt Islamabad beantragen, hiess es.
Detaillierte Angaben zu den geplanten Sicherheitsmassnahmen machte das EDA keine. Die Sicherheitslage bleibe komplex, so Zürcher. Ein weitreichendes Sicherheitsmanagement ermögliche es jedoch, die Risiken so weit wie möglich zu minimieren.
Bereits bis im August 2021 hatte die Schweiz in Kabul ein Kooperationsbüro betrieben, das die Programme der Schweizer Entwicklungshilfe in Afghanistan umsetzte. Infolge der Machtübernahme durch die Taliban und des Abzugs der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan hatte der Bund das Büro jedoch geschlossen.
Gemäss «Sonntagsblick» soll das neue Büro am alten Standort entstehen – in der einstigen «Grünen Zone» Kabuls, wo sich früher zahlreiche westliche Botschaften befanden.