Der frühere Direktor der Stadtzürcher Entsorgungsbetriebe muss sich heute Mittwoch vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten.
Entsorgung + Recycling Zürich
Urs Pauli, der ehemalige Direktor der ERZ. - Keystone

Urs Pauli ist geständig, das Verfahren wird deshalb abgekürzt geführt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem mehrfache ungetreue Geschäftsführung vor. Der ehemalige Direktor von Entsorgung & Recycling Zürich (ERZ) soll zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zu einer unbedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 60 Franken verurteilt werden.

Sofern es heute Mittwoch vor Gericht nicht zu einer Überraschung kommt, wird dieses Urteil auch tatsächlich verhängt. Es handelt sich um einen Urteilsvorschlag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, der wegen des Geständnisses zusammen ausgehandelt werden konnte.

Ab dem Jahr 2015 kamen bei ERZ zahlreiche Unregelmässigkeiten ans Licht. Eine externe Untersuchung zeigte, dass die städtische Entsorgung eine «Parallelwelt mit eigenen Regeln» war.

Am Anfang ging es um einen Dienstwagen für Pauli im Wert von 130'000 Franken, dann um Dienstautos für die gesamte Geschäftsleitung. Danach wurden auf eigene Faust unter anderem ein Oldtimer-Museum für historische Kehrichtwagen, eine Badelandschaft in einem ehemaligen Klärbecken und eine Anlage für Emus und Wildvögel gebaut.

Möglich wurde diese Parallelwelt vor allem deshalb, weil Pauli das volle Vertrauen des Zürcher Stadtrats genoss.

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