Erhöhte Werte: Sind auch die Aargauer Böden verseucht?
Grünen-Grossrat Andreas Fischer befürchtet, dass auch die Böden im Kanton Aargau zu sehr mit PFAS belastet sind. In zwei Kantonen wurden zu hohe Werte notiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Baselland wurde eine zu hohe PFAS-Belastung bei Fischen festgestellt.
- In St. Gallen wurde aus gleichem Grund in sechs Gemeinden der Fleischverkauf verboten.
- Auch für den Kanton Aargau befürchtet ein Politiker zu hohe Belastungswerte.
Der Kanton St. Gallen verbot im August den Fleischverkauf aus sechs Gemeinden wegen zu hoher PFAS-Belastung. Die per- und polyfluorierten Chemikalien können sich im Körper anreichern und gesundheitliche Probleme verursachen. In den Körper gelangen sie über Nahrungsmittel und Trinkwasser.
Die Chemikalien finden sich in vielen Produkten, aber auch in kontaminiertem Dünge-Klärschlamm, der auf Feldern landet. Zwar wurde die Ausbringung 2006 verboten, doch die PFAS finden sich weiterhin in den Böden.
Zu hohe Werte im Wasser – Reaktion unklar
Nach dem Verbot in St. Gallen wandte sich der Aargauer Grünen-Grossrat Andreas Fischer an die Kantonsregierung: Wie das «Zofinger Tagblatt» schreibt, wollte er herausfinden, wie es um eine mögliche Verseuchung in Aargauer Böden, Lebensmitteln und Trinkwasser steht. Die durch kontaminierten Klärschlamm verursachte Ausgangslage sei im Prinzip die gleiche wie in St. Gallen, meint Fischer.
Der Politiker soll bei seinen Nachforschungen jedoch nur auf eine Meldung des Bundesamts für Umwelt aus Ende 2023 gestossen sein: Demnach waren PFAS-Trinkwasserwerte über dem EU-Grenzwert in den Gemeinden Muri und Stein festgestellt worden. Wie diese entstanden seien, ob und wie der Kanton darauf reagiert habe, sei nicht ersichtlich.
Der Grossrat hofft, dass der Kanton bereits im Verbraucherschutz tätig ist. «Je nachdem, wie die Antworten des Regierungsrates ausfallen, werden wir weitere Forderungen stellen», meint Fischer. Die PFAS-Grenzwerte wurden in der Schweiz erst im August gesenkt, für ihre Einhaltung sind die Kantone zuständig.
Zur Überwachung der Werte wünscht sich Fischer laut der Zeitung langfristige Strategien, da der Kanton «nicht jede Milchflasche anzapfen» könne.
Im benachbarten Kanton Baselland waren ebenfalls erhöhte PFAS-Belastungen festgestellt worden: Jeder achte Fisch dürfte dort eigentlich nicht in den Verkauf gelangen, heisst es laut einer Untersuchung.