Escort-App: Betrüger betäuben Massage-Kunden – zwei Opfer tot

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Lausanne,

Escort-Betrüger haben in der Waadt mindestens zwei ihrer Massage-Kunden betäubt und ausgeraubt. Die Opfer sind danach verstorben.

Massage Betrug Hungz
Die Betrüger verabreichten ihren Opfern Betäubungsmittel. Zwei Menschen in der Schweiz starben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Menschen kamen in der Schweiz nach Escort-Diensten ums Leben.
  • Die Todesfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr im Kanton Waadt.
  • Insgesamt sind den Schweizer Behörden zwölf solche Betrugsfälle bekannt.

Perfide Betrüger haben in der Schweiz mehrere Männer betäubt und ausgeraubt. In der Waadt kam es in der Folge zu zwei Todesopfern.

Kennengelernt haben sich Täter und Opfer über die Plattform Hungqz, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Dort bieten Transgender oder Homo- und Bisexuelle ihre Escort-Dienste an. Darunter beispielsweise Massagen mit sexuellem Bezug.

Auf diese Weise verschafften sich die Täter Zutritt zu den Wohnungen ihrer Opfer. Statt massiert, wurden die Betroffenen dann jedoch mit Betäubungsmitteln wehrlos gemacht und bestohlen.

Insgesamt 12 solcher Fälle sind den Behörden in der Schweiz seit 2021 bekannt. Und ein Urteil des Bundesstrafgerichts in Bellinzona bringt nun ans Licht: Zwei Männer im Alter von 37 und 57 Jahren kamen bei den Betrugs-Massagen ums Leben.

Die genauen Todesursachen stehen zwar noch aus. Allerdings wird vermutet, dass sie mit den eingesetzten Betäubungsmitteln in Zusammenhang stehen, schreibt die «Berner Zeitung» weiter. Die Todesfälle ereigneten sich im September und November des vergangenen Jahres.

Mutmassliche Täter stammen aus Rumänien

Bei den mutmasslichen Tätern handelt es sich um zwei Brüder aus Rumänien (42 und 28 Jahre alt). Sie wurden im Dezember bereits im Ausland festgenommen.

Der Ältere sitzt in der Waadt in Untersuchungshaft. Sein jüngerer Bruder befindet sich derweil in Deutschland in Haft. Denn dort werden ihm ähnliche Delikte angelastet.

Bist du schon mal mit Betäubungsmittel in Kontakt gekommen?

Wie perfide und skrupellos die Verdächtigen mit ihren Opfern umgegangen sind, zeigt ein Beispiel aus dem Kanton Waadt.

Ein Betroffener wurde dort am 12. November betäubt und bestohlen. Der Betrüger liess Wertsachen und Bargeld im Wert von rund 9000 Franken mitgehen.

Besonders schlimm: Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Täter seinem Opfer die K.-o.-Tropfen mit einer Spritze in den After verabreicht hatte.

Nur wenige Tage davor soll es auch im Kanton Bern zu einem Massage-Betrug gekommen sein. Allerdings stahl der Täter in diesem Fall deutlich weniger. Als der Betäubte wieder erwachte, fehlten ihm lediglich 30 bis 40 Franken im Portemonnaie, heisst es.

Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung eingeleitet

Die Waadtländer Strafverfolgungsbehörden haben eine Untersuchung eingeleitet. Die Vorwürfe lauten: Verdacht auf vorsätzliche Tötung, Gefährdung des Lebens, Raub, sexuelle Nötigung und Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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