Euro 2020: Public Viewings ziehen positive Bilanz
Seit die Euro 2020 begonnen hat, herrscht in der Schweiz gutes Wetter. Das kommt auch den Betreibern der Public Viewings entgegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit rund einer Woche findet die Europameisterschaft statt.
- Auch dieses Jahr sind die Public Viewings gut besucht.
Mit einem Jahr Verspätung hat letzten Freitag die Euro 2020 begonnen. Passend dazu ist auch das sommerliche Wetter vergangene Woche eingekehrt. Seither ist es in der Schweiz jeden Tag sonnig und heiss.
Das dürfte auch die Betreiber der Public Viewings freuen. Denn bekanntlich machen hohe Temperaturen durstig, was ihnen wiederum in die Hände spielt.
«Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem»
Das Lido Beach House in Luzern ist «sehr zufrieden» mit dem Besucheraufkommen, wie Geschäftsführer Robert Zupan auf Anfrage von Nau.ch erklärt: «Vor allem das gute Wetter und die Aufbruchstimmung ‹nach› Corona spielen uns natürlich in die Karten.» Zudem sei die Location direkt am See für diesen Anlass zu dieser Jahreszeit prädestiniert.
Der Eintritt sei dabei «grundsätzlich» kostenlos, das Lido Beach House verlange aber eine Reservationsgebühr von 5 Franken. Da man diese Location zum ersten Mal für einen solchen Anlass benutze, habe Zupan keine Vergleichswerte für andere Fussballturniere. «Die Nachfrage übersteigt aber bei weitem das Angebot. Und vor allem bei den Nati-Spielen könnten wir die Location drei- bis viermal verkaufen.»
Zürich Nord «vermehrt ausverkauft»
Ähnlich sieht es beim Public Viewing Zürich Nord aus, wie Olivier Grein von der Urban Agency Events AG erläutert: «Wir sind überwältigt vom hohen Besucheraufkommen bei den A-Spielen, welche im Allgemeinen mit grossem Interesse verfolgt werden.»
Auch wenn die Besucherzahlen durch die geltenden Massnahmen massiv beschränkt worden seien, sei das Public Viewing vermehrt ausverkauft gewesen. «Wir empfehlen daher unbedingt für die Finalspiele, sich im Vorfeld ein Tisch-Ticket zu buchen, um einer Überraschung zu entgehen.»
Die Kosten belaufen sich dabei auf 140 Franken für zwei Personen. Im Preis enthalten ist die Sitzplatzreservation, zwei Essensgutscheine und zwei Getränke nach Wahl.
Der Agentur gehe es mit diesem Event auch darum, «der Welt ein entsprechendes Zeichen zu setzen». Im Sinne von: «Hey, wir sind noch da, die Event-Welt fängt wieder an zu drehen und wir machen ab dem ersten Tag mit.»
Sofern es Platz habe, sei der Eintritt kostenlos. «Wer aber einen ‹garantierten Platz› möchte, dem wird dringlichst empfohlen, den Vorverkauf zu nutzen. Dort werden die Sitzplätze zu einem kleinen Teil über die Mindestkonsumation refinanziert.»
Ruhiger Event-Wiedereinstieg bei Euro 2020 in Bern
Beim «Bitz» in Bern ist man vom Besucheraufkommen einfach nur «überwältigt», sagt Lea Masserini auf Anfrage. Die Besucherzahl hänge davon ab, welche Mannschaften aufeinandertreffen würden. So seien die Schweiz-Spiele rasch ausgebucht. «Auch für das kommende Spiel Deutschland vs. Portugal sind schon fast alle Plätze weg», so Masserini.
Ursprünglich hätte man 700 Personen auf den Bitz lassen wollen, nun hätten nur 300 Fussballfans Platz. «Es liegt auf der Hand, dass die Einnahmen entsprechend auch kleiner sind.»
Es gebe aber auch Vorteile: «Die Besucherinnen und Besucher schätzen die gemütliche Atmosphäre.» Nach Monaten ohne Events sei der Wiedereinstieg in diese Welt so doch ganz angenehm, sagt Masserini.
Auf dem Bitz lassen sich Lounges für vier, sechs oder acht Personen buchen. Ein eigener Bildschirm gehört dazu, «die Kosten belaufen sich auf 20, 30 oder 90 Franken». Mindestkonsumation gebe es keine und täglich stehe ein Kontingent an freien Lounges zur Verfügung. Damit auch Kurzentschlossene noch einen Platz finden.
Dafür, dass vor wenigen Wochen noch viel Unsicherheit herrschte, sei man mit dem Ergebnis bisher sehr zufrieden. So das Fazit von Lea Masserini.
Zufrieden ist man auch beim Generationenhaus in Bern. «Wir spüren, dass die Leute wieder grosse Lust haben auf Begegnungen!», sagt die Kommunikationsverantwortliche Andy Hochstrasser. Der Andrang war bereits so gross, dass man den Einlass in den Innenhof stoppen musste. Es gebe aber genug Platz, damit der Abstand eingehalten werden könne, so Hochstrasser.
Trinken für einen guten Zweck
Der Profit spiele beim Event nur eine nebensächliche Rolle. Im Zentrum stehen die Menschen. Dieses Motto unterstreicht auch die Bar, welche vom Verein «Gemeinsam gegen Rassismus» betrieben wird. «Man kann bei uns für einen guten Zweck trinken», sagt Hochstrasser.
Der Eintritt in den Innenhof des Generationenhauses ist frei, die Möglichkeit auf eine Reservation gibt es nicht. «Speziell bei uns ist, dass das Public Viewing kinderfreundlich ist. Bei uns gibt es keine Konsumationspflicht – man kann auch sein eigenes Picknick mitbringen», erklärt Hochstrasser.
«Besonders beliebt sind auch im Generationenhaus die Spiele der heimischen Mannschaft. Vergleichswerte aus anderen Jahren gibt es nicht, da erstmals in dieser Form ein Public Viewing stattfindet.» Man sei aber auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Besucheraufmarsch.