Vergewaltigung

Ex-Richter verurteilt: Keine Gefängnisstrafe nach Vergewaltigung

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Chur,

Ein ehemaliger Bündner Verwaltungsrichter wurde wegen Vergewaltigung seiner Praktikantin verurteilt. Das Urteil umfasst eine bedingte Freiheitsstrafe.

Ex-Richter verurteilt
Ein Ex-Richter wurde in Chur verurteilt, nachdem er seine Praktikantin vergewaltigt hatte. - Depositphotos

Das Regionalgericht Plessur in Chur hat einen ehemaligen Verwaltungsrichter wegen Vergewaltigung verurteilt. Der Vorfall ereignete sich im Dezember 2021 im Büro des Angeklagten.

Das Opfer war eine damals 24-jährige Praktikantin.

Ex-Richter verurteilt

«Mit Urteil vom 08.11.2024 hat das Gericht den Beschuldigten der Vergewaltigung, der mehrfachen tätlichen sexuellen Belästigung sowie der mehrfachen Drohung schuldig gesprochen», berichtet «Blick».

Grossratsgebäude Chur Vergewaltigung
Das Grossratsgebäude in Chur: Hier wurde der Prozess wegen Vergewaltigung abgehalten. - keystone

Der Ex-Richter erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von 23 Monaten. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe von 5400 Franken verhängt.

Beide Strafen wurden bedingt ausgesprochen mit einer Probezeit von zwei Jahren.

Glaubwürdigkeit des Opfers

Das Gericht schenkte den Aussagen der ehemaligen Praktikantin Glauben. «Die Darlegungen des Beschuldigten vermochten die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht zu entkräften», zitiert «Blick» aus dem Urteil.

Die Verteidigung hatte argumentiert, die Praktikantin sei eine «Femme fatale» gewesen. Sie hätte ihre Reize gezielt eingesetzt.

Diese Darstellung überzeugte das Gericht nicht.

Kontroverse Fragen während des Prozesses

Während der Verhandlung sorgte die Frage eines Laienrichters für Aufsehen. Er fragte das Opfer: «Hätten Sie nicht die Beine besser zusammenpressen müssen?»

Dies löste laut «Blick» einen öffentlichen Aufschrei aus. Der Beisitzrichter das Opfer fragte, warum sie sich nicht gewehrt habe. Sie sei ja nicht «unkräftig gebaut».

Reaktionen und Demonstrationen

Die umstrittenen Aussagen führten zu Protesten. 200 Menschen strömten am Freitagabend auf die Strassen von Chur, schreibt «Blick». Das Motto der Demonstration lautete: «Die Scham muss die Seite wechseln».

Chur Vogelperspektive
Das Opfer musste sich vor Gericht vielen unwürdigen Fragen aussetzen, was wiederum eine Demonstration in Chur auslöste. - chur.ch

Der Prozess fand in Graubünden statt, wo der Angeklagte früher als Richter tätig war. Dies wurde ebenfalls kritisch diskutiert.

Weitere Anklagepunkte

Der Ex-Richter wurde auch wegen mehrfacher sexueller Belästigung und Drohung verurteilt. Von der Anklage der schriftlichen sexuellen Belästigung wurde er freigesprochen.

«20 Minuten» berichtet, dass einige Verfahren wegen verbaler und tätlicher Belästigung aufgrund von Verjährung eingestellt wurden.

Kommentare

Fake-Politiker ergaunern Geld von Steuer-Opfern

Bei uns wäre das gar nicht möglich, weil die Türen und viele Wände aus Glas sind. Da muß sich der "Dienstherr" mal ehrlich an die Nase fassen und fragen, welche Verantwortung er hat, also baulich und von der Auslastungskontrolle. Ausserdem muß sie doch rumgeschrien haben. Schlafen die alle so fest oder ist das dort "normal"?

Fake-Politiker ergaunern Geld von Steuer-Opfern

Typisch Behörde: Vor lauter lange Weile kommen die Leute da auf solche "Ideen".

Weiterlesen

Richter Chur Richterbank Hammer
Demonstration Chur
23 Interaktionen
Nein heisst Nein
133 Interaktionen