Flughafen Zürich stellt Spenden an Parteien ein
Der Flughafen Zürich stellt nach der öffentlichen Kritik und dem Druck aus dem Stadtrat die Spenden an politische Parteien ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zürcher Flughafen stellt seine Spendenpraxis ein.
- Er beugt sich damit dem öffentlichen Druck und passt seinen Code of Conduct an.
- Zuvor war bekannt geworden, dass er Zürcher Parteien mit hohen Beträgen unterstützte.
Der Flughafen Zürich hat entschieden, Parteien künftig nicht mehr mit Spenden zu unterstützen. Diese Änderung wurde per 1. Oktober vollzogen, wie der Flughafen am Montag mitteilte. Der Flughafen wurde in den vergangenen Monaten für seine Parteispenden kritisiert.
In einer Medienmitteilung schreib die Flughafen Zürich AG: «Der Verwaltungsrat ist zum Schluss gekommen, künftig auf Parteispenden zu verzichten. Damit trägt der Verwaltungsrat dem Umstand Rechnung, dass sich das allgemeine Verständnis von Corporate Governance verändert hat.»
Flughafen Zürich bezahlte Zürcher Parteien
Zuvor hatte sich der Zürcher Gemeinderat dafür eingesetzt, dass der Flughafen die Spenden an politische Parteien einstellt. SVP und FDP stimmten gegen das Postulat, welches aber trotzdem mit 83 zu 31 Stimmen an die Stadtregierung überwiesen wurde.
Anfang Sommer wurde publik, dass der Flughafen seit Jahren Geld an Parteien zahlt. Solche mit mehr als 15 Sitzen im Kantonsrat bekamen jährlich 40'000 Franken, kleinere 20'000 Franken.
In Wahljahren wurde der Betrag verdoppelt. Dabei wurden Parteien berücksichtigt, die sich zu einem «wettbewerbsfähigen» Flughafen bekennen. Die Stadt Zürich hält 5 Prozent der Flughafen-Aktien, der Kanton ein Drittel plus eine Aktie. Der Flughafen gehört somit zu rund 38 Prozent der Bevölkerung.