Für Travailsuisse sind die Verhandlungsresultate kein Durchbruch
Der Arbeitnehmer-Dachverband Travailsuisse sieht in den Verhandlungen mit der EU eine erhebliche Schwächung des schweizerischen Lohnschutzes.
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Für den Arbeitnehmer-Dachverband Travailsuisse resultiert aus den Verhandlungen mit der EU eine bedeutende Schwächung des schweizerischen Lohnschutzes. Es seien mit der Vereinbarung zum Lohnschutz zwar erste «konkrete Schritte in die richtige Richtung» gemacht worden. Ein Durchbruch sei das Resultat aber nicht.
Die Verschlechterungen, die aus dem Verhandlungsergebnis im Lohnschutz resultieren, erfordern innenpolitische Kompensationen, wie Travailsuisse am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Anderweitig werde der Lohnschutz deutlich geschwächt.
In den kommenden Diskussionen zwischen den Sozialpartnern brauche es deshalb weitere Einigungen in zentralen Bereichen des Lohnschutzes, damit ein «austariertes Gesamtpaket» möglich werde, dem Travailsuisse zustimmen könne. Darunter seien zwingend weitere konkrete innenpolitische Kompensationsmassnahmen, insbesondere im Bereich der Allgemeinverbindlichkeit von Gesamtarbeitsverträgen.
Dringend notwendige Massnahmen zum Schutz temporärer Angestellter
Dringend notwendig seien auch Massnahmen, um temporäre Angestellte besser vor der Willkür schlechter Arbeitgeber zu schützen. Auch hier habe bisher keine Einigung erzielt werden können.
So müsste unter anderem gemäss dem Abkommen die Voranmeldefrist auf vier Tage verkürzt oder die Kaution nur noch bei Verstössen erhoben werden. Das Abkommen sieht auch die Anwendung ausländischer Spesenregelungen vor.
Vorgesehen sind aktuell neben einer Modernisierung und Zentralisierung des Meldesystems insbesondere eine stärkere Anwendung präventiver Lohnschutzmassnahmen und die Nicht-Anwendung ausländischer Spesenregelungen. Auf diese Massnahmen konnten sich die Sozialpartner bisher einigen. In den kommenden Wochen folgen harte Verhandlungen über die genaue Umsetzung.