Travailsuisse insgesamt zufrieden mit Lohnrunde
Die Lohnverhandlungen 2023 enden für Travailsuisse zufriedenstellend, doch die Kaufkraft bleibt unter Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Travailsuisse ist mit den diesjährigen Lohnverhandlungen insgesamt zufrieden.
- Für 2024 wird voraussichtlich ein leichter Anstieg der Reallöhne prognostiziert.
- Diese werden hauptsächlich bei Arbeitsverhältnissen mit Gesamtarbeitsverträgen steigen.
Der Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse beurteilt die diesjährigen Lohnverhandlungen als insgesamt zufriedenstellend. Die Reallöhne dürften 2024 leicht steigen. Allerdings gebe es auch Ausnahmen. Travailsuisse zog am Montag Bilanz über die Lohnrunde.
Steigende Reallöhne werde es hauptsächlich bei Arbeitsverhältnissen mit Gesamtarbeitsverträgen geben. In der Gesamtwirtschaft dürften die Löhne stagnieren. Insgesamt lägen sie unter dem Niveau, das vor der Pandemie erreicht worden sei.
Die finanzielle Lage der Haushalte habe sich in den Jahren 2021 bis 2023 verschlechtert wie nie zuvor in 50 Jahren. Das hielt Travailsuisse an der Medienkonferenz fest. In den letzten drei Jahren sollten die Löhne an die neuen Preisrealitäten angepasst werden. Allerdings gab es in der Vergangenheit nie einen vergleichbaren Widerstand seitens der Arbeitgeber.
Kaufkraft unter Druck
Positiv bewertete der Gewerkschaftsdachverband teils deutliche Lohnerhöhungen in Branchen mit tiefen Löhnen, beispielsweise bei den Coiffeuren und Coiffeusen. Enttäuscht zeigte sich Travailsuisse vom Scheitern der Verhandlungen im Baugewerbe und beim Bundespersonal. Hier rechnet der Verband mit Reallohnverlusten.
Im öffentlichen Verkehr konnte ein zufriedenstellender Lohnabschluss erzielt werden. Doch auch hier konnte die Teuerung nicht vollständig ausgeglichen werden, wie Transfair mitteilte.
Insgesamt würden die Angestellten des Service Public an Kaufkraft verlieren. Transfair bedauert die schlechteren Arbeitsbedingungen bei fehlendem vollständigem Teuerungsausgleich. In den Branchen Post/Logistik und ICT sind die Lohnverhandlungen noch nicht abgeschlossen.
Die Kaufkraft bleibe wegen Kostensteigerungen bei Mieten, Krankenkassenprämien, Strom und Steuern unter Druck, kritisierte Travailsuisse. Bereits ab dem 1. Januar 2024 könnten neue Kostensteigerungen bevorstehen.