Fussball für Asylsuchende – SVP-Glarner: «Sie sollten arbeiten»
Ein vom Kantonalen Sozialdienst organisiertes Fussballturnier für Asylsuchende sorgt bei SVP-Mann Andreas Glarner für Unmut. «Sie sollten arbeiten», sagt er.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Aargauer Kantonale Sozialdienst veranstaltet ein Fussballturnier für Asylsuchende.
- Von SVP-Nationalrat Andreas Glarner kommt Kritik. Sie sollten lieber arbeiten, meint er.
- Gegenwind bekommt er unter anderem von der Leiterin des Lenzburger Asylzentrums.
Im Aarauer Schachen haben etwa 100 Asylsuchenden an einem Fussballturnier teilgenommen. Ausgetragen wurde dieses vom Kantonalen Sozialdienst.
Die Spieler kamen aus Notunterkünften in Aarau und Lenzburg und traten in sechs Teams gegeneinander an. Für viele war das Turnier eine willkommene Abwechslung, wie Teilnehmende gegenüber «TeleM1» erklärten.
Kritik von SVP-Nationalrat Andreas Glarner
Allerdings stiess das Event nicht bei allen auf Zustimmung. Andreas Glarner, Präsident der Aargauer SVP und Nationalrat, äusserte beim TV-Sender Kritik. «Sie sollten, während sie hier sind, lieber für die Allgemeinheit Arbeiten verrichten, statt Fussball zu spielen.»
Glarner argumentierte weiterhin, dass viele der Teilnehmer keine «echten Asylbewerber» seien. Stattdessen suchten sie nur nach einem besseren Leben.
Gegenwind von Zentrumsleiterin
Zehra Kaplan, Leiterin der Asylunterkunft Lenzburg, kann diese Kritik nicht nachvollziehen: «Sie leisten viel freiwillige Arbeit und lernen Deutsch», sagt sie «TeleM1». Sie würden sich viel Mühe geben. Daher wäre ein Tag, um zusammen Spass zu haben, auch mal gut für die Motivation, so Kaplan.
Ebenso auf der anderen Seite des Spektrums steht SP-Grossrat Rolf Schmid. Der Präsident von Netzwerk Asyl Aargau betont die Bedeutung von Freizeitaktivitäten neben Arbeitseinsätzen. Deshalb hält er es auch für legitim, so etwas mal an einem Tag auszutragen. «So etwas wie ein Fussballturnier hat dann auch mal Platz», sagt er.