«Ganze Nacht geweint»: Zu dick – Polizei nimmt Seniorin Hund weg
Heidi Schärer vermisst ihre Border-Collie-Hündin Susi. Wegen Übergewicht des Hundes schritten das Veterinäramt und die Polizei ein. Und nahmen ihr das Tier weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 88-jährigen Seniorin Heidi Schärer wurde der Hund weggenommen.
- Laut Veterinäramt litt das Tier unter Übergewicht.
- Einem Ultimatum konnte die Rentnerin nicht nachkommen.
Heidi Schärer (88) aus Erlinsbach SO hat ihre Hündin Susi (6) verloren, weil die Behörden eine Gesundheitsgefahr für das Tier sahen. Die Witwe hat den Border-Collie-Mischling nach dem Tod ihres Mannes erworben. Innerhalb von vier Jahren nahm das Tier von 15 auf über 40 Kilogramm zu.
Schärer, die nach einem Unfall Gehprobleme hat, versicherte im «Blick», dass sie einen gesunden Lebensstil für Susi beibehielt. Trotz ihrer Anstrengungen nahm Susi jedoch immer weiter zu. Nach einer Untersuchung in einer Tierklinik wurde der kantonale Veterinärdienst alarmiert.
«Ich habe die ganze Nacht geweint»
Es folgte eine Reihe von Kontrollen. Nachdem im März 2024 eine anonyme Meldung einging, dass Susi immer noch deutlich übergewichtig sei, eskalierte der Fall. Im Juli wurde Schärer ein Ultimatum gestellt, aber die Rentnerin konnte die Forderungen nicht erfüllen.
Letztendlich wurde Susi abgeholt. «Es kamen zwei Polizisten und der Veterinärdienst und nahmen mir meine Susi weg. Ich habe die ganze Nacht geweint», so Schärer im «Blick». «Ich weiss nicht einmal, wo mein Hund jetzt genau ist.»
Trotz der traurigen Umstände bleibt Schärer mit ihrem zweiten Hund, Schuschu, zurück, der gesund ist.
In Bezug auf das Vorgehen der Behörden erklärt Schärer: «Ich verstehe, dass sich das Amt ans Gesetz halten muss. Aber so geht man nicht mit einer 88-Jährigen und ihrem womöglich letzten Wunsch um. Susi gehört mir, gebt sie mir zurück!»
Der Veterinärdienst wollte sich auf «Blick»-Anfrage nicht zum Fall äussern.