Gemeinde bereitet Rückkehr der Brienzerinnen und Brienzer vor
Die Situation in Brienz GR hat sich wieder entspannt. Die Gemeinde will nun Phase Gelb und damit die Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner vorbereiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinde Albula bereitet die Rückkehr der 84 Bewohner von Brienz GR vor.
- Bald könnte die Phase Gelb ausgerufen werden.
- Dann gilt das Dorf wieder als bewohnbar, aber es muss mit Evakuationen gerechnet werden.
Der Gemeindeführungsstab Albula bereitet für das von einem Schuttstrom knapp verschonte Dorf Brienz GR die Phase Gelb vor. Während dieser wird die Evakuierung aufgehoben.
Die Rutschgeschwindigkeiten am Hang oberhalb des bedrohten Bündner Bergdorfes beruhigen sich weiter, wie die Gemeinde Albula am Donnerstag twitterte. Die Behörden bereiten deshalb die Phase Gelb, und damit die baldige Rückkehr der 84 Bewohnerinnen und Bewohner vor.
#InfoGFS: Die Geschwindigkeiten auf dem #Plateau, die beim Ereignis vom 15.6. stark zugenommen hatten, beruhigen sich weiter. Die Reaktion auf den heute und morgen vorausgesagten #Niederschlag wird genau beobachtet. Der GFS bereitet Phase GELB vor. #Normalisierung #BrienzerRutsch
— Gemeinde Albula/Alvra (@AlbulaAlvra) June 29, 2023
Während dieser Phase könne jedoch keine vollständige Entwarnung gegeben werden, sagte der Gemeindesprecher Christian Gartmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Einwohnerinnen und Einwohner müssen sich für eine weitere Evakuierung bereithalten, sollte sich die Lage innerhalb der kommenden Wochen verschlechtern.
Die Daten von Mittwochabend zeigen immer noch hohe, aber abnehmende Geschwindigkeiten. So rutscht der Bereich Insel Ost 9.3 Meter pro Jahr talwärts. Das nach dem Schuttstrom in den Fokus geratene Plateau rutscht mit einer Geschwindigkeit von 2.8 Metern jährlich in Richtung Brienz. Hier liegen zwei bis vier Millionen Kubikmeter sprödes Gestein.
Plateau bewegt sich immer noch
Alle Bereiche am Hang erfuhren nach dem Schuttstrom Mitte Juni einen Schub. Auch bei der aktuellen Beruhigung ist das Niveau von vor dem Ereignis noch nicht erreicht. Das Plateau bewegt sich aktuell immer noch doppelt so schnell wie vor dem Schuttstrom.
Die verbliebenen 0.8 Millionen Kubikmeter Felsmassen der Insel bereiteten den Geologen jedoch keine Bauchschmerzen mehr. Dies hiess es in einer Mitteilung am Mittwochabend. Dieser Teil dürfte sich entweder beruhigen, oder spontan abrutschen und in der Geröllhalde des Schuttstroms liegen bleiben.