Gleichstellung als Priorität an den 1. Mai-Feiern in der Schweiz
Am 1. Mai wollen die Gewerkschaften gegen die Ungleichheit von Mann und Frau. In Zürich ist eine iranische Aktivistin die Hauptrednerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den heutigen 1.-Mai-Demos geht es auch um Ungleichheit.
- Die Gewerkschaften fordern mehr Lohn und mehr Rente, sowie Gleichstellung.
- Bundespräsident Alain Berset wird in Biel auftreten.
Am Tag der Arbeit vom 1. Mai gelten die Manifestationen der Ungleichheit sowie der Sicherung von Löhnen und Renten. Landesweit sind über 50 Mai-Feiern geplant. In Zürich steht die 1. Mai-Kundgebung im Zeichen der iranischen Bewegung «Frau, Leben, Freiheit».
«Mehr Lohn. Mehr Rente. Gleichstellung jetzt!», verlangt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB). Der Bevölkerung bleibe immer weniger zum Leben, schreibt er im 1.-Mai-Aufruf. Preise, Krankenkassenprämien und Mieten würden steigen – Löhne hinkten hinterher, und Renten sollten sogar noch weiter gesenkt werden. Die Oberschicht wolle ein noch grösseres Stück vom Kuchen.
Auch für die Dachgewerkschaft Unia ist die Lohndiskriminierung der Frauen Thema. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sei ein Hürdenlauf. Die Erhöhung des Rentenalters gegen den Willen der Frauen sei nichts anderes als eine Rentenkürzung, heisst es im Unia-Aufruf.
Allein der SGB organisiert 1. Mai-Veranstaltungen an rund 50 Orten in der ganzen Schweiz. An der Feier in Biel tritt SP-Bundesrat und Bundespräsident Alain Berset auf, seine Partei- und Amtskollegin Elisabeth Baume-Schneider in Bern. In Altdorf spricht alt SP-Ständerat Paul Rechsteiner (SG), in Zug Nationalrätin Manuela Weichelt (Grüne/ZG).
Hauptrednerin in Zürich ist die iranische Aktivistin Niloofar Rasooli. Wie das 1. Mai-Komitee mitteilte, ist der Kampf für einen feministischen Wandel notwendig. Neben Rasooli richtet sich Nationalrätin Tamara Funiciello (SP/BE) an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich stellt den Anlass unter das Motto «Frauenarbeit ist mehr wert».