Graubünden: Chef der Regionenpolizei Ost Marco Steck tritt zurück
Gegen Marco Steck läuft wegen der Überführung von Adam Quadroni noch immer ein Strafverfahren. Nun tritt der Major auf eigenen Wunsch zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Steck tritt als Chef der Regionenpolizei Ost vom Frontdienst zurück.
- Die Belastung durch das Quadroni-Strafverfahren sei extrem hoch.
- Peter Joos, bisheriger Chef des Lage- und Führungszentrums, übernimmt den Posten.
Die umstrittene Verhaftung des Bündner Baukartell-Whistleblowers Adam Quadroni hat bei der Kantonspolizei Graubünden personelle Konsequenzen: Weil gegen ihn deswegen ein Strafverfahren läuft, tritt Marco Steck, Chef der Regionenpolizei Ost, vom Frontdienst zurück.
Der Rückzug vom Frontdienst erfolge auf eigenen Wunsch, teilte die Kantonspolizei Graubünden am Donnerstag mit. Die Belastung durch das Strafverfahren sei für den Major psychisch und körperlich extrem hoch.
Als neue Aufgabe übernimmt Steck die Leitung des Lage- und Führungszentrums der Kantonspolizei. Mit diesem Schritt ist Steck direkt dem Chef der Dienste Polizeiführung unterstellt und von Frontaufgaben weitgehend entlastet.
Lang andauerndes Strafverfahren gegen Major Marco Steck
Marco Steck bleibt Major. Wie dem Organigramm der Kantonspolizei aber zu entnehmen ist, ist seine neue Funktion eine Hierarchiestufe unter seiner bisherigen angesiedelt.
Der jetzige Chef des Lage- und Führungszentrums, Peter Joos, übernimmt ab Anfang Juni die Leitung der neu vereinigten Regionenpolizei. Er wird gleichzeitig vom Hauptmann zum Major befördert. Ursprünglich war für diese Funktion Steck vorgesehen.
Mit dieser Job-Rotation reagiere Kommandant Walter Schlegel auf das lang andauernde Strafverfahren gegen Major Marco Steck. Dies hiess es in der Mitteilung. Denn ein Abschluss des Verfahrens stehe nicht in Aussicht.
Der reuige ehemalige Baukartell-Angehörige Adam Quadroni war Mitte 2017 von Polizeigrenadieren überwältigt. Im Zuge einer fürsorgerischen Unterbringung wurde er gefesselt und in eine psychiatrische Klinik gebracht. Über den Grad der dabei angewandten Gewalt gehen die Meinungen der Akteure auseinander.