Grippe-Hölle im Wallis: Spital meldet Rekordzahlen
Im Wallis gehen die Grippefälle durch die Decke. Die Spitäler kämpfen an ihren Kapazitätsgrenzen. Auch im Rest der Schweiz macht sich die Welle bemerkbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Die aktuelle Grippewelle hat die Schweiz fest im Griff.
- Im Kanton Wallis wurde beinahe der Zehnjahresrekord geknackt.
- Im Rest der Schweiz scheint die Lage unter Kontrolle.
In der ganzen Schweiz hustet und schnieft es – steht eine markante Krankheitswelle bevor?
Nau.ch macht die Spital-Umfrage. Und tatsächlich:
Dr. Delphine Berthod, leitende Ärztin am Zentralinstitut der Spitäler im Kanton Wallis, bestätigt mit Hinblick auf das Spital:
«Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Grippefälle in den letzten zwei Wochen.
Die Anzahl der Hospitalisierungen in der Altjahrswoche ist beinahe ein Rekord der letzten zehn Jahre!»
Allein in der 52. Woche wurden 115 Fälle registriert – mit 102 Hospitalisierungen! Zum Vergleich: In der Vorwoche waren es noch 60.
Das hat spürbare Folgen: «Die Notfallstationen sind in der Tat überfüllt – es gibt von allem etwas.»
Gegen Grippe: Letzter Moment für Impfung
Wer sich noch impfen lassen möchte, sollte sich beeilen. Berthod warnt: «Derzeit ist wirklich der allerletzte Moment vor dem Höhepunkt der Epidemie.»
Andere Erreger, etwa RSV und Corona, seien ebenfalls vertreten, aber weniger häufig.
Auch andere Regionen melden steigende Fallzahlen.
Am Inselspital Bern beobachtet man derzeit «eine deutliche Zunahme von Atemwegsinfektionen, insbesondere Influenza-Fällen».
Die Grippewelle setzte kurz vor den Feiertagen ein und zeigt einen «steigenden Trend».
Deshalb gilt seit Mitte Dezember im Patientenkontakt wieder Maskenpflicht.
Der grösste Kanton der Schweiz bläst, was die Fallzahlen angeht, ins selbe Horn. Auf Anfrage bestätigt das Universitätsspital Zürich vermehrte Fälle von Grippe.
Spitäler zeigen sich vorbereitet
Trotz des Anstiegs gibt man sich im Inselspital gelassen: «Wir sind wie immer auf die üblichen Wellen von Viruserkrankungen in den Herbst- und Wintermonaten vorbereitet.»
Man rechne zwar mit einem erhöhten Patientenaufkommen und Personalausfällen, sehe darin aber kein grösseres Problem.
Ähnlich klingt es am Universitätsspital Basel, wo ebenfalls ein «deutlicher Anstieg der Hospitalisierungen» festgestellt wird – hauptsächlich wegen Grippeviren.
Auch die Kantonsspitäler St. Gallen und Olten melden eine ähnliche Lage.
In Olten zeigt man sich ebenfalls unbeeindruckt: «Selbst wenn es zu einer weiteren Zunahme kommt, sind die Kapazitäten ausreichend.»
Noch keine generelle Maskenpflicht wegen Grippe
In Luzern registriert man ebenfalls eine steigende Zahl von Grippefällen. Seit etwa drei Wochen nehme die Belastung zu.
Besondere Massnahmen seien aber nicht nötig, heisst es aus dem Luzerner Kantonsspital.
Patienten und Mitarbeitende würden ohnehin das ganze Jahr über bei Erkältungssymptomen Masken tragen. «Für eine generelle Maskenpflicht gibt es aktuell keinen Anlass.»