Grippe: Peak steht bevor – Vor allem Schulen kämpfen mit Ausfällen
Experten erwarten den Höhepunkt der Grippe-Saison diese Woche. Grippe-Ausfälle bekommen auch die grossen Schweizer Arbeitgeber und Schulen zu spüren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Höhepunkt der Grippe-Saison dürfte bald erreicht sein.
- Vom 6. bis 12. Januar registrierte das BAG 23,5 Erkrankungen pro 100'000 Einwohner.
- Nau.ch hat bei Arbeitgebern nachgefragt, wie fest sie von Grippe-Fällen betroffen sind.
Die Grippe-Welle hat die Schweiz fest im Griff: Allein in der Woche vom 6. bis 12. Januar registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) knapp 26 Influenza-Erkrankungen pro 100'000 Einwohner.
Das sind mehr als viermal so viele wie Mitte Dezember.
Doch der Höhepunkt der Grippe-Saison soll erst noch kommen: Experten erwarten diesen nämlich Ende Januar – also noch diese Woche.
Viele Ausfälle wegen Grippe an Schulen
Wie dies dann im Alltag aussehen kann, zeigt sich an einer Berner Schule. Wie Nau.ch weiss, sind dort die Hälfte (!) der Schüler krankgemeldet.
Auch in der Kreisschule Aarau-Buchs kursieren derzeit die Influenza-Viren. Laut Geschäftsführer Lukas Schaffner sind es «sehr viele Schülerinnen und Schüler, welche an der Grippe erkrankt sind».
Auch viele Lehrpersonen seien betroffen, wie er auf Anfrage von erklärt.
Die Anzahl Erkrankter sei «gefühlt» höher als in den Vorjahren. An zwei der insgesamt zwölf Standorte «haben wir circa eine Zunahme von 15 Prozent bei den Schülern».
Kurzfristige Stellvertretungen schwer zu organisieren
«Die kurzfristige Organisation von Stellvertretungen ist aus praktischen Gründen oft nicht möglich», sagt Schaffner. Zudem mache sich bei längeren Vertretungen der ausgetrocknete Stellenmarkt bemerkbar.
Ein weiteres Problem ist: «Für Lehrpersonen ist die Organisation von Nachprüfungen beziehungsweise die Verschiebung von bereits angesetzten Beurteilungsanlässen wegen vieler abwesender Schüler sehr aufwendig.»
Christoph Schelhammer von der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern erklärt, dass man zu Grippe-Ausfällen keine Statistiken führe.
Ausfälle von Lehrpersonen würden aber in der Regel zu einem erhöhten Aufwand für Schulleitungen führen, Stellvertretungen zu organisieren. Dies stelle jedoch keine aussergewöhnliche Situation für die Schulen dar.
Arbeitgeber: Grippe-Absenzen im «erwartbaren Rahmen»
Bei den grösseren Arbeitgebern bewegen sich die Krankheitsabsenzen derzeit in einem «erwartbaren Rahmen».
«Die Übernahme von Aufgaben krankheitsbedingt abwesender Kolleginnen und Kollegen ist vorübergehend überall möglich», sagt Coop-Mediensprecher Kevin Blättler.
Auch bei der Migros entsprechen die Abwesenheitsraten «den üblichen Schwankungen, die durch winterliche Witterung und Grippewellen verursacht werden». Mediensprecher Tobias Ochsenbein erklärt: «Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden, regelmässig ihre Hände zu waschen und zu desinfizieren.»
Bei der Swisscom verzeichnet man im Dezember und Januar im Vergleich zu den anderen Monaten immer einen leichten Anstieg der Absenzenquote. «Diese ist aber überblickbar», sagt Swisscom-Mediensprecherin Sabrina Hubacher. Den Betrieb tangiere das nicht.
«Wie üblich im Winter, haben auch wir eine leichte Zunahme an Krankheitsfällen zu verzeichnen», erklärt SBB-Mediensprecherin Sabrina Schallenberg auf Anfrage. «Die Krankheitsfälle bewegen sich allerdings im normalen Rahmen und haben keine Auswirkungen auf den Bahnbetrieb.»
