Hat Corona das Fliegen nachhaltig verändert?

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Zürich,

Der Flugverkehr fährt den Betrieb wieder langsam hoch. Doch von den Zahlen der Vor-Corona-Pandemie ist man noch lange entfernt.

Auch im Monat Juli bewegten sich die Passagierzahlen am Flughafen Zürich auf tiefem Niveau. Immerhin hat sich Geschäft gegenüber den Monaten davor etwas belebt.(Archivbild)
Auch im Monat Juli bewegten sich die Passagierzahlen am Flughafen Zürich auf tiefem Niveau. Immerhin hat sich Geschäft gegenüber den Monaten davor etwas belebt.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • Normalität ist am Flughafen Zürich noch nicht zurückgekehrt.
  • Experten erwarten aber eine Rückkehr zu den Vor-Corona-Zahlen in den nächsten zwei Jahren.
  • Die Ablehnung des CO2-Gesetzt sei ein Glücksfall für den Flugverkehr.

Am Flughafen Zürich wird zwar wieder mehr geflogen, von Normalität kann aber nach dem historischen Corona-Einbruch noch keine Rede sein. Und es stellt sich die Frage, ob die Pandemie den Luftverkehr nachhaltig verändert hat. Die Unternehmen haben in der Coronazeit gelernt, dass virtuelle Meetings gut funktionieren.

Zudem wirken sich Telefon- oder Videokonferenzen positiv auf die Kosten und die immer wichtiger werdende CO2-Bilanz aus. Experten erwarten daher, dass sich bei Firmen längerfristig ein hybrides Modell mit mehr virtuellen Treffen und weniger Geschäftsreisen etabliert.

Weniger Manager an den Gates

Bei Kundentreffen bevorzugen Firmen weiterhin den direkten Kontakt, heisst es in einer Studie von Andreas Brun. Bei der internen Kommunikation hingegen dürften Gesellschaften künftig vermehrt auf Online-Kanäle setzen. Unter dem Strich werde dies dazu führen, dass Managerinnen und Manager künftig seltener im Flugzeug sässen.

Auch Branchenvertreter sehen das so - zumindest kurzfristig. Inwiefern sich der Trend langfristig halte, sei aber schwer zu beurteilen, meint Roland Birchmeier, CEO von BTA First Travel.

Schweizer wirds in Zukunft in die Ferne ziehen

Genaue Prognosen zu den Buchungsständen im Sommer und Herbst 2021 könne er derzeit nicht machen, sagte Birchmeier weiter. Noch werde aufgrund der fehlenden Planungssicherheit sehr kurzfristig gebucht. Von Vor-Corona-Werten sei die Branche aber noch weit entfernt. Immerhin stellt Birchmeier anziehende Buchungen fest.

Aber auch bei Ferienreisen stellt sich die Frage, was von Corona bleibt. Dass die Leute künftig seltener ins Flugzeug steigen, ist laut Experten aber eher unwahrscheinlich. Vertretern der Reisebranche zufolge zeichnet sich vielmehr der Trend ab, dass es Schweizer wieder vermehrt in die Ferne zieht.

Zwar dürften angesichts der noch nicht überstanden Pandemie derzeit noch vermehrt Ferien im Inland gefragt sein. Mit Blick auf den Sommer 2022 erwarten viele Experten aber eine Rückkehr in Richtung Vorkrisenniveau.

Flughafen Zürich bleibt ein Drehpunkt

Positiv für den Flughafen Zürich ist laut Experten nicht zuletzt das Nein des Schweizer Stimmvolks zum CO2-Gesetz. Dadurch gibt es in der Schweiz vorerst keine Luftverkehrsteuer wie im benachbarten Ausland. Diese hätte dazu geführt, dass je nach Flug 30 bis 120 Franken mehr hätte bezahlt werden müssen.

So bleibe der Flugverkehr ab Zürich unverändert attraktiv, heisst es in der Studie von CS-Analyst Brun. Und es sei wahrscheinlich, dass der hiesige Flughafen weiter ein Drehkreuz für Reisende aus Süddeutschland und Westösterreich bleibe.

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