Hilfswerk Oxfam erhält wieder Geld vom EDA
Letztes Jahr wurde sexueller Missbrauch beim Hilfswerk Oxfam publik. Das EDA lässt die eingestellten Zahlungen nun wieder fliessen. Und erteilt ein Sexverbot.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahlungen vom eidgenössischen Departement des Äusseren EDA an Oxfam fliessen wieder.
- Das Hilfswerk machte 2018 mit einem Skandal um sexuellen Missbrauch Negativschlagzeilen.
- Deshalb stellt das EDA nun ein Sexverbot für seine Mitarbeiter auf.
Vor ungefähr einem Jahr stand das britische Hilfswerk Oxfam im Kreuzfeuer der Medien. Mitarbeiter der Entwicklungsorganisation beuteten in Haiti Frauen aus und nötigten diese zum Geschlechtsverkehr. Wie «CH Media» berichtet, lässt das Eidgenössische Departement des Äusseren EDA die eingefrorenen Zahlungen nun wieder fliessen.
Über sieben Jahre lang schien das Hilfswerk den Fall zu vertuschen. Schlussendlich endete die Geschichte in Sexorgien zwischen Mitarbeitern von Oxfam und Haitianerinnen. Das Ganze spielte sich im Zeitraum während den Wiederaufbauarbeiten nach dem Erdbeben im Jahr 2010 ab. Auch Prostitution im Tschad und Vergewaltigungen im Südsuden wurden der Organisation angehaftet.
Neuer Verhaltenskodex für EDA-Mitarbeiter
Nothilfe soll teilweise sogar nur gegen sexuelle Gefälligkeiten geleistet worden sein. Durch den Skandal erfolgten enorme Einbussen bei den Spendengeldern. Auch das Eidgenössische Departement des Äusseren EDA stellte seine Zahlungen ein. Nun wird publik, dass das EDA hinter den Kulissen weitergezahlt hatte.
Nur drei Monate nach der Zahlungssistierung, floss wieder Geld ans Hilfswerk. Vom EDA eingeholte Informationen über die mutmasslichen Vorfälle dienten dabei als Entlastung von Oxfam. Seit August 2018 gilt allerdings auch für EDA-Mitarbeitende ein neuer Verhaltenskodex. Dieser untersagt Belästigungen jeglicher Art, Ausbeutung und Kauf sexueller Dienstleistungen.