«Hoi Alice»: Alt Bundesrat Ueli Maurer kuschelt mit der AfD
Alt Bundesrat Ueli Maurer mischt sich in den deutschen Wahlkampf ein – mit warmen Worten für die AfD.
Das Wichtigste in Kürze
- Alt Bundesrat Ueli Maurer grüsst die AfD-Spitze per Videobotschaft.
- Maurer spricht Alice Weidel dabei für die Bundestagswahl Mut zu.
- Der Schweizer warnt vor einer «gefährlichen Entwicklung» in Deutschland.
Ueli Maurer mischt sich in den deutschen Wahlkampf ein!
Bei einer AfD-Veranstaltung in Neu-Isenburg tritt der ehemalige Bundesrat per Videobotschaft auf.
«Hoi Alice und grüezi mitenand», begrüsste er AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (45) freundschaftlich. Maurer wünschte ihr Erfolg bei der Bundestagswahl und sprach ihr Mut zu.
Die AfD wird in Deutschland teilweise als rechtsextrem eingestuft. Erst am Wochenende gingen Zehntausende gegen die Zusammenarbeit von Union und AfD auf die Strasse.
Ueli Maurer? Stört das nicht. «Da sollen plötzlich liebe Freunde, die wir seit Jahren kennen und schätzen, extrem geworden sein?», fragt er ungläubig.
Warnung vor «gefährlicher Entwicklung»
Ueli Maurer nutzte seinen Auftritt, um vor einer angeblich gefährlichen Entwicklung in Deutschland zu warnen. «Deutschland droht auf die schiefe Ebene zu geraten», erklärte er und fügte hinzu: «Das ist gefährlich.»
Zudem betonte er, dass sich die AfD mit ihren umstrittenen Parolen nicht den Mund verbieten lassen dürfe. «Meine Motivation in der Politik war immer die Freiheit – und das beinhaltet auch die Redefreiheit.»
Der Applaus im Saal war ihm sicher. Und in der Schweiz? Die SVP ging in der Vergangenheit auf Distanz zur AfD, offiziell arbeitet die Partei nicht mit internationalen Parteien zusammen.
Noch vor einigen Jahren wollte Christoph Blocher (84) in der SRF-«Arena» nicht einmal neben Ex-AfD-Chef Alexander Gauland (83) sitzen.
Ueli Maurer und die Provokation
Dass Ueli Maurer mit solchen Aktionen provoziert, überrascht indes kaum. Ob mit einem Freiheitstrychler-Shirt gegen die Corona-Massnahmen oder markigen Sprüchen über Geschlechterdebatten – der Alt-Bundesrat weiss, wie man polarisiert.
Eine Rede für die AfD ist unter diesem Gesichtspunkt nur sein neuster Coup.