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«Hu**nsohn»: SRF-Frau und Jonny Fischer fluchen – TV-Publikum empört

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Zürich,

In der neuen SRF-Serie fluchen Komiker Jonny Fischer und Radiomoderatorin Mira Weingart, was das Zeug hält. «Unterirdisch», so ein Zuschauer. SRF widerspricht.

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Die SRF-Moderatorin flucht heftig wegen eines anderen Lastwagenfahrers. - Youtube / SRF Unterhaltung

Das Wichtigste in Kürze

  • «Hu***sohn» oder «Sauhunde» schimpfen die Protagonisten in der SRF-Serie «Zwei Reisen».
  • «Ich verbitte mir diese Sprache in meinem Wohnzimmer», sagt ein Zuschauer.
  • Für SRF überschreitet die Wortwahl in der Sendung keine Grenzen.

Auf dem Sofa vor dem TV ist es manchen Zuschauenden zu bunt geworden. Am Freitagabend strahlte SRF die neue Serie «Zwei Reisen» aus.

«Das Vokabular der beiden Hauptprotagonisten ist unterirdisch», beklagt sich ein User auf Social Media. «Ich verbitte mir diese Sprache in meinem Wohnzimmer.»

Ein weiterer stimmt zu. «Recht haben Sie. Schlimm, schlimmer, sehr schlimm und dies mit unserem Geld.» Eine Zuschauerin schliesst sich an: «Ich fand es auch ganz schlimm – geht gar nicht.»

Leer schlucken musste auch ein Zuschauer, der selbst im Fernsehbusiness arbeitet. Die SRF-Moderatorin fluche wie verrückt, sagt er zu Nau.ch. «Aus meiner Sicht ist so was nicht sendbar.»

LKW überholt Moderatorin von SRF knapp

Tatsächlich wird in der Sendung geflucht, was das Zeug hält. In der ersten Folge der Serie verreisen die Radiomoderatorin Mira Weingart und Divertimento-Komiker Jonny Fischer mit einer Bucket-List.

Auf Weingartners Liste steht, in Afrika Töff zu fahren.

Wird in der Folge zu viel geflucht?

«Hey, Alter, du Hu***sohn», flucht sie auf einer Strasse in Sambia. Das mache sie «so hässig, shit». Weiter schimpft sie über den LKW-Fahrer vor ihr: «Was ist das für ein Vollidiot?!»

Auch als die SRF-Radiomoderatorin ihren Wutanfall in der Sendung später erklärt, spart sie nicht mit Fluchwörtern.

«Es hat wie in jedem Land auf der Welt einige A****löcher auf der Strasse unterwegs», sagt sie. Gemeint ist ein LKW-Fahrer, der sie knapp überholte.

Fluchend zu den Nordlichtern

Divertimento-Komiker Jonny Fischer beweist in Lappland, wo er die Nordlichter sehen will, ein ähnlich loses Mundwerk. «Es ist a****kalt», schimpft er mehrere Male. «Voll ge***issen» findet er, dass seine Freunde vom morgendlichen Eisbaden schwärmen.

Selbst, als er die «h*ren» Lichter endlich erblickt, legt Fischer keine Fluch-Pause ein. «Schei**e, ach du Schei**e», entfährt es ihm.

Auch lässt sich Fischer über «dicke, grosse Männer, die behaart sind» aus. Diese wischten in der Sauna jeweils ihren Schweiss weg, erzählt er angeekelt. «Das sind S**hunde, du, läck!»

Gegen Ende der Folge droht seinem Auto, das Benzin auszugehen. Er habe schon Menschen erlebt, die mangels Benzin stehengeblieben seien. «S**laut» ausgelacht habe er diese und sie als «S**tötsch» bezeichnet.

Passend zum bisherigen Vokabular ist sein Cliffhanger. «Wenn nicht bald eine Tankstelle kommt, dann bin ich am Ar***», so Fischer.

SRF: «Echt und nahbar»

Für SRF überschreitet die Wortwahl in der Sendung keine Grenzen. Denn: Konkrete Richtlinien zum Thema Fluchen hat das Medienhaus nicht.

Sie orientierten sich hier an der Realität und am Format, sagt Leiterin Factual Entertainment Alexa Brogli auf Anfrage. «Wenn Emotionen im Spiel sind, wie das bei ‹Zwei Reisen› der Fall ist, fallen auch mal Fluchwörter.»

Brogli macht darauf aufmerksam, dass die besuchten Länder für Mira Weingart und Jonny Fischer absolutes Neuland sind.

Stressige Situationen, beispielsweise im Strassenverkehr, seien Teil des Reisealltags. «Dass die Hosts in solchen Situationen teilweise auch ihren Unmut zeigen oder fluchen, macht sie echt und nahbar.»

«Zwei Reisen» wolle die Erlebnisse der beiden authentisch zeigen, so Brogli. Sprache und Wortwahl seien ein wichtiger Teil der Persönlichkeit und unterstrichen die eigene Wahrnehmung im Moment der Erfahrung.

Brogli bezeichnet die Verwendung von Fluchwörtern als Drahtseilakt. «Was für die eine Person zu viel ist, ist für die andere realistisch.»

Unstrittig sei wohl, dass Personen im Alltag Fluchwörter verwendeten. «Speziell auch dann, wenn sie sich in emotionalen Ausnahmesituationen befinden, wie das auch bei ‹Zwei Reisen› der Fall ist.»

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Kommentare

User #2678 (nicht angemeldet)

SRF würde lieber Fussball Spitzenspiele übertragen.. oder sich selbst einstellen.

User #8681 (nicht angemeldet)

Passt doch zur Qualität dieses Staatssenders.

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