Ignazio Cassis: Aussenminister fordert rasche Hilfe für Afghanistan
Das Wichtigste in Kürze
- Ignazio Cassis sprach an der Geberkonferenz über die Bedürfnisse von Afghanistan.
- Die finanzielle Unterstützung reicht nicht aus.
- Seit knapp einem Monat sind die militant-islamistischen Taliban in zurück an der Macht.
Die Bedürfnisse der afghanischen Bevölkerung seien eine schnelle, entschlossene und gut koordinierte humanitäre Intervention. Dies betonte Ignazio Cassis bei seiner Eröffnungsrede an der Uno-Geberkonferenz für Afghanistan.
Diejenigen, die das Territorium Afghanistans kontrollieren, seien dafür verantwortlich, den ungehinderten humanitären Zugang zur Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. «Ebenso müssen sie die Sicherheit der Akteure der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit gewährleisten.».
Die Achtung der Menschenrechte, insbesondere der Schutz von Minderheiten sowie von Frauen und Mädchen, müsse gewährleistet sein. Die diesbezüglich bereits erzielten Fortschritte im Land sollen laut Cassis beibehalten werden.
Der Bundesrat hat letzte Woche einen zusätzlichen Beitrag von 33 Millionen Franken für die Hilfe vor Ort bewilligt. Das entspricht laut Cassis einem Beitrag von vier Franken pro Einwohner in der Schweiz. Insgesamt unterstützt die Schweiz die Bevölkerung in Afghanistan in den kommenden 16 Monaten mit rund sechzig Millionen Franken.
Finanzielle Hilfe reicht nicht aus
Zehn Millionen der zusätzlich gesprochenen Mittel leistet das Aussendepartement (EDA) mit einem Eigenbeitrag. Die restlichen 23 Millionen Franken laufen über einen Nachtragskredit, über den das Parlament befinden wird. Die finanzielle Hilfe reiche jedoch nicht aus, auch vor Ort bestehe Handlungsbedarf, sagte Cassis weiter.
Knapp ein Monat ist vergangen, seit dem die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan zurück an der Macht sind. Nun hält die internationale Gemeinschaft in Genf ihre Geberkonferenz ab. Ziel des Treffens unter dem Dach der Vereinten Nationen ist, den Hunger in dem zentralasiatischen Land zu bekämpfen. Zudem solle das öffentliche Leben vor dem Zusammenbruch bewahrt werden.