Ignazio Cassis und Alain Berset Opfer von internationalen Hackern
Die Bundesräte Alain Berset und Ignazio Cassis sollen von internationalen Hackern angegriffen worden sein. Damit sind sie bei weitem nicht die einzigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundesräte Cassis und Berset wurden einem Bericht zufolge Opfer eines Hackerangriffs.
- Ein Westschweizer gemäss Recherchen eine indische Gruppe beauftragt haben.
- Die Hacker sollen für Angriffe auf weltweit über 100 Personen verantwortlich sein.
In Indien ansässige Hacker haben offenbar die Bundesräte Ignazio Cassis und Alain Berset angegriffen. Der Auftrag soll im Frühling erteilt worden sein, nachdem Cassis Boris Johnson und Liz Truss in London besucht hatte.
Das berichtet die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf einen Artikel der «Sunday Times», die zusammen mit dem britischen Bureau of Investigative Journalism Angriffe auf über 100 Personen recherchiert hat.
Bundesräte im Frühling angegriffen
Dem Bericht aus Grossbritannien zufolge hat eine indische Hacker-Gruppe unter Auftrag von Privatermittlern weltweit hochrangige Personen aus der Wirtschaft, der Politik, dem Journalismus und dem Sport über Jahre angegriffen. Die Auftraggeber sollen vor allem in London und in der Schweiz stationiert sein.
Unter den Opfern befinden sich demnach viele Kritiker der Fussballweltmeisterschaft in Katar, die übernächste Woche beginnt. Den Berichten zufolge wurden des Weiteren viele britische Minister sowie Ex-Uefa-Boss Michel Platini angegriffen. Und eben auch Cassis und Berset.
Der Auftrag soll im Mai nach Cassis' Besuch in London von aus Katar über einen privaten Ermittler erteilt worden sein. Ob die einzelnen Attacken auf Cassis und Berset erfolgreich waren, ist bislang unklar. Die beiden Bundesräte hätten noch nicht auf eine Anfrage reagiert.
Auftraggeber soll Westschweizer sein
Beim Auftraggeber handelt es sich den Recherchen zufolge um einen in Genf ansässigen Westschweizer, der mehreren Firmen Wirtschaftsinformationen beschafft.
Er sowie Katar und der Chef der indischen Hacker-Gruppe bestreiten die von der «Sunday Times» und dem Bureau of Investigative Journalism aufgedeckten Angriffe.
Gemäss der «Sunday Times» flog die indische Gruppe auf, nachdem sich Journalisten als englische Privatermittler ausgegeben hatten. Der Chef des Unternehmens habe in der Folge mit Angriffen auf «hochrangige Personen» geprahlt.
Zu den Opfern gehören dem Bericht zufolge auch Personen des Weltfussballverbands Fifa, wie «SRF Investigativ» unter der Woche bereits berichtete.