Immer mehr Politiker wollen die Pressefreiheit einschränken
Nach Darbellay, Maudet und Broulis nun auch Jacqueline de Quattro. Die Waadtländer FDP-Staatsrätin hält auf rechtlichem Weg Informationen über sie zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Jacqueline de Quattro (FDP) will verhindern, dass ein Buch über sie in die Läden kommt.
- Auch andere Westschweizer Politiker wollen der Pressefreiheit einen Riegel vorschieben.
Immer mehr Politiker versuchen, die Pressefreiheit in der Schweiz einzuschränken.
So wollte der Walliser CVP-Staatsrat Christophe Darbellay einen Artikel über den Streit um sein uneheliches Kind unbedingt verhindern. Doch die Verfügung des Gerichts ging zu spät ein – der Artikel ist vollständig in der aktuellen «Weltwoche» erschienen. Einzig in der elektronischen Version wurde er geschwärzt.
De Quattro will Buch verbieten
Auch die beiden Westschweizer FDP-Politiker Pascal Broulis und Pierre Maudet haben jüngst gegen Journalisten des «Tages-Anzeiger» Klage eingereicht. Broulis klagt wegen Ehrverletzung, Maudet wegen Persönlichkeitsverletzung.
Nun will auch die Waadtländer FDP-Staatsrätin Jacqueline de Quattro verhindern, dass Informationen über sie an die Öffentlichkeit gelangen. Am Mittwoch sollte eigentlich ein Buch über sie erscheinen. Doch es ist nirgends erhältlich.
Autor ist Ex-Chefredaktor
Die Buchhandlung Payot darf das Buch gemäss «Tages-Anzeiger» wegen einer superprovisorischen Verfügung nicht verkaufen. Verfasst wurde das Werk vom ehemaligen Chefredaktor der Zeitung «24 Heures», Fabien Dunant.
De Quattro wird im Buch als Schaumschlägerin kritisiert. Sie selber hält die Verwendung ihres Namens und ihres Porträts auf der Titelseite des Buches für widerrechtlich. Es sehe so aus, als habe sie selber daran mitgewirkt, argumentiert de Quattro.