Impfung gegen Corona hat keine negative Auswirkung auf Fruchtbarkeit
Die Studie von Swissmedic zeigt, dass eine Impfung gegen Corona sich nicht negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Eine Corona-Infektion bei Männern aber schon.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Impfung wirkt sich laut einer Studie auf die Fruchtbarkeit nicht negativ aus.
- Bei Männern kann jedoch eine Corona-Infektion zu einer Unfruchtbarkeit führen.
- Etwa 60 Tage dauert die verminderte Spermienproduktion und Erektionsstörungen.
Den Zusammenhang zwischen tiefen Geburtsraten und der Corona-Impfung wurde nun untersucht. Laut dem schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic gebe es keine wissenschaftlichen Hinweise. Die mRNA-Impfung sollte die menschliche Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigen.
Mit zehn Partnerbehörden führte die Swissmedic die Studie durch. So wurde einen möglichen Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeit und der Corona-Impfung getestet. So hiess es in einem publizierten Text des Heilmittelinstituts von Freitag.
Damit sei eine Bevölkerung von rund 800 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern abgedeckt worden. In keinem der angefragten Länder werde derzeit ein diesbezügliches Signal gesehen oder evaluiert.
Keinen Zusammenhang zwischen Impfung und Unfruchtbarkeit
Dem Thema angenommen hat sich Swissmedic aufgrund mehrerer Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Medienschaffenden. So hiess es im Text weiter. Doch gebe keine Hinweise, dass ein Zusammenhang zwischen Impfung und Unfruchtbarkeit bestehe.
Es seien Änderungen der Geburtenrate im zeitlichen Zusammenhang mit der Pandemie und dem Beginn der Impfkampagne beobachtet worden. In Schweden und den deutschsprachigen Ländern sei die Geburtenrate zu Beginn der Pandemie stark angestiegen. Anfang 2022 wiederum stark gesunken.
Als Ursache für die Abnahme werde in diesen Ländern aber diskutiert, dass ein allfälliger Kinderwunsch verschoben wurde. Aus dem Grund, dass es eine negative Auswirkung der Impfung auf die Fruchtbarkeit haben könnte. Ein Arbeitspapier des deutschen Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung listet die Ursache für den Geburtenrückgang auf. Auch die Gesundheitskrise als auch damit verbundene wirtschaftliche Unsicherheiten ist ersichtlich.
In anderen Ländern sei bereits neun Monate nach Beginn der Pandemie eine deutliche Abnahme der Fruchtbarkeitsraten beobachtet worden. Wie etwa in Spanien, Japan, dem Vereinigten Königreich oder den USA.
Fruchtbarkeit vorübergehend reduziert
Die Entwicklungen dieser sogenannten Fertilitätsraten sei in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. So ist ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Fruchtbarkeit kaum belegbar, schrieb Swissmedic.
Einzelne Studien wiesen jedoch darauf hin, dass nicht die Impfung, sondern eine Corona-Infektion bei Männern die Fruchtbarkeit vorübergehend reduzieren könne. Es gebe Hinweise auf eine teils verminderte Spermienproduktion, Erektionsstörungen oder Testosteronmangel bei Männern, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
Nach einer Infektion sei die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft teilweise rapide gesunken. Anschliessend habe es mindestens 60 Tage gedauert, bis diese Männer wieder so fruchtbar waren wie nicht-Infizierte.