In diesem Kanton steigen die Gesundheitskosten am extremsten

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Delémont,

Elisabeth Baume-Schneider hat heute den nächsten Prämien-Hammer verkündet. In ihrem Heimatkanton ist die Kostenexplosion im Gesundheitswesen am stärksten.

Spital
Die Gesundheitskosten sind im Jura am stärksten angestiegen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jura verzeichnet mit zehn Prozent das höchste Kostenwachstum bei den Gesundheitsausgaben.
  • Im Kanton herrscht Unklarheit über die Gründe für die Kostenexplosion.
  • Nun werden Transparenz und Massnahmen gefordert.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat heute schlechte Nachrichten fürs Portemonnaie überbracht: Die Krankenkassenprämien steigen im nächsten Jahr um durchschnittlich sechs Prozent.

Schuld daran sind die steigenden Gesundheitskosten. Besonders stark ist die Kostenexplosion in Baume-Schneiders Heimatkanton Jura.

Machen dir die steigenden Gesundheitskosten Sorgen?

Der Kanton verzeichnete im letzten Halbjahr das grösste Kostenwachstum in der ganzen Schweiz. Das berichtet SRF unter Berufung auf den Krankenkassenverband Santé Suisse. Der Anstieg betrug satte zehn Prozent. Die Pflegekosten lagen sogar 40 Prozent über dem nationalen Durchschnitt!

Der Anstieg der Prämien im 2025 ist im Kanton Jura mit durchschnittlich 8,9 Prozent denn auch am dritthöchsten. Nur in Glarus (9,2 Prozent) und im Tessin (10,5 Prozent) ist der Anstieg höher.

Rätsel um Kostenexplosion

Über die Gründe für diese drastische Zunahme bei den Gesundheitskosten im Kanton Jura herrscht hingegen weiter Unklarheit. Auch Rémy Meury, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, rätselt.

Die Jurassierinnen und Jurassier seien nicht kränker als Einwohnende anderer Kantone. Und die Bevölkerung des Kantons Jura werde nicht älter als jene in anderen Kantonen.

Meury hat seine Fragen nun an das Parlament gerichtet und hofft auf Transparenz seitens der Regierung.

Sophie Chevrey-Schaller, interimistische Leiterin des jurassischen Gesundheitsamtes, weist darauf hin, dass viele Jurassierinnen und Jurassier ausserkantonal behandelt werden müssen.

Insbesondere die Universitätsspitäler in Bern und Basel sind oft Anlaufstellen für Behandlungen. Diese ausserkantonalen Kosten machen 45 Prozent der Spitalkosten des Kantons aus.

Krankenkassen sehen Kanton in der Pflicht

Ein weiterer Kostenfaktor ist laut Chevrey-Schaller die späte Einweisung von älteren Menschen in Pflegeheime. In der Deutschschweiz ziehen Menschen früher ins Altersheim.

Matthias Müller vom Krankenkassenverband Santé Suisse sieht den Kanton in der Pflicht, wie er gegenüber SRF sagt: «Das Wachstum ist innerhalb eines Jahres sehr hoch. Zehn Prozent Wachstum im Spitexbereich, bei der Pflege zu Hause und 20 Prozent im Heimbereich. Das ist ausserordentlich.»

Kommentare

User #4236 (nicht angemeldet)

Neeschergeld ist immer vorhanden. Komisch

User #5912 (nicht angemeldet)

Nicht Corona die Schwurbler haben uns geschadet.

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a
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Elisabeth Baume-Schneider Krankenkassen-Prämien
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