Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Terrorgefahr in der Schweiz könnte steigen

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Der Israel-Krieg könnte auch Auswirkungen für die Schweiz haben. Ein Sicherheitsexperte rechnet mit grösserer Terrorgefahr für ganz West- und Mitteleuropa.

Israel-Krieg Hamas
Die radikal-islamistische Hamas hat am letzten Wochenende einen brutalen Überraschungsangriff auf Israel durchgeführt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt zwischen Israel und den Hamas hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.
  • Sicherheitsexperte Thomas Greminger glaubt, dass damit die terroristische Gefahr steigt.
  • Durch den Krieg zwischen Israel und den Hamas erhalte der IS neue politische Argumente.

Seit dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel vom letzten Samstag sind bisher über 2500 Menschen ums Leben gekommen. Und ein Ende der Gewalt ist im Israel-Krieg derzeit nicht abzusehen.

Thomas Greminger, der einst für den Bundesrat mit moderaten Vertretern der Hamas verhandelt hatte, befürchtet mögliche Auswirkungen für die Schweiz: «Wenn der Konflikt im Nahen Osten lange andauern sollte, könnte die terroristische Gefahr in der Schweiz wieder grösser werden. Wie in ganz West- und Mitteleuropa», sagt der heutige Leiter des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik gegenüber «CH Media».

Blutiger Israel-Krieg «könnte andere Islamisten auf den Plan rufen»

Demnach könnten sich andere islamistische Gruppierungen wie der Islamische Staat (IS) mit der Hamas solidarisieren. Und den Israel-Krieg für ihre Zwecke nutzen. Denn: Für den islamistischen Terror sei die palästinensische Frage schon immer eine wichtige Begründung gewesen. «Jetzt erhält der IS damit wieder neue politische Argumente.»

Dafür benötige es nicht einmal direkte Beziehungen zwischen den Terrororganisationen: «Allein der Umstand, dass ein blutiger Krieg gegen die Hamas geführt wird, könnte andere Islamisten auf den Plan rufen.»

Zuletzt seien die terroristischen Aktionen von Einzelkämpfern ausgegangen. Wenn jetzt ein längerer Krieg ausbreche, könnten wieder vermehrt Einzeltäter aktiv werden und versuchen, sich besser zu organisieren.

«Gefundenes Fressen für IS-Terroristen»

«Die Eskalationen im Nahen Osten sind ein gefundenes Fressen für IS-Terroristen, um wieder stärker zu mobilisieren. Ob der Westen gut gerüstet ist, um dies zu verhindern, werden wir sehen», erläutert Greminger.

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Israel-Krieg?

Er findet es zudem richtig, dass der Bundesrat die Hamas als Terrororganisation einstufen will. «Doch selbst mit einer Terrororganisation könnte man einen Dialog führen, wenn man wollte.»

Dazu müsste man aber informelle, vertrauliche Räume schaffen, um das Verhandlungspotenzial auszuloten. «Aber das ist im Moment vermutlich kein Thema», glaubt der Sicherheitsexperte.

Kommentare

User #2718 (nicht angemeldet)

Nicht schlecht, Ihre Analyse. Kann ich beistimmen, ausser dass ein paar „Verschwörungstheorien“ eben doch einige Funken Wahrheit enthalten.

User #4012 (nicht angemeldet)

Wie wärs mit einem 5. "Booster"? Sicher ist sicher!!!

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