Ist der Zürcher Chinagarten schuld an der Baumwanzen-Plage?

Redaktion
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Zürich,

Die marmorierte Baumwanze breitet sich in der Schweiz rasant aus. Der Verdacht liegt nahe, dass das Insekt wegen des Chinagartens in der Schweiz landete.

19 chinesische Fachleute sortieren im Jahr 1998 in Zürich neue Ziegel vor dem Chinagarten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die chinesische Baumwanze in der Schweiz breitet sich rasant aus.
  • Das Insekt wird zur Plage – gerade für Bauern.
  • Der Wanzen-Experte vermutet, dass die Baumwanze mit dem Chinagarten in die Schweiz kam.

Aus China kamen die Stinkwanzen, genauer die marmorierte Baumwanze, in die Schweiz. Für die Bauern wird das Insekt zur Plage.

Gegenüber «10vor10» sagt der Bio-Bauer Stefan Müller: «In den Kulturen wie Peperoni oder Auberginen hatten wir Ausfälle von 20 bis 30 Prozent.» Müller bewirtschafte 55 Hektare im Kanton Zürich.

grüne stinkwanze
Die Marmorierten Baumwanzen sind eine aus Asien eingeschleppte Insektenart, die besonders an Obstfrüchten Schäden verursachen kann. - Keystone

Die Stiche, die die Wanze im Gemüse hinterlässt, würden wachsen. Das Gemüse verkümmert in der Folge. Gerade in den warmen Gewächshäusern gedeihen die Wanzen. Vor rund zwei Jahren wusste der Bauer noch nicht, was es mit dem Schädling auf sich hatte.

Da seien die Ausfälle bedeutend höher gewesen. Die Wanze ist zäh. Selbst Insektizide können nur wenig ausrichten, denn: Die ganze Nützlings-Fauna wird zerstört.

Wanze mit Dachziegeln geliefert

Doch wie kam das Insekt in die Schweiz? Biologe Tim Haye vermutet, dass die Wanze mit dem Chinagarten in Zürich in die Schweiz gekommen ist. Beim Bau wurden viele Kisten mit Dachziegel aus China geliefert. Dort, vermutet der Wanzen-Experte, waren die Baumwanzen drin.

Baumwanze Stinkwanze Zürich
Halyomorpha halys heisst die Marmorierte Baumwanze eigentlich. - Oregon State University CC-BY-SA 2.0

In der Schweiz hat das Tier kaum natürliche Feinde, doch das ist sich am Ändern. Die Samurai-Wespe ist der natürliche Feind der Wanze in China.

Natürlicher Feind nun auch in Basel

Sie legt Larven in den Wanzeneiern. Die Larven der Wespe fressen dann das Wanzenei. So wird die Vermehrung eingedämmt. Die Samurai-Wespe wurde laut «10vor10» bereits letztes Jahr im Tessin entdeckt.

Die Wespen sind weiter auf dem Vormarsch. Letzte Woche wurden auch Wespen etwa in Basel gefunden. Ob die Wespe den Baumwanzen-Aufmarsch eindämmt, lässt sich aber noch nicht beantworten.

Eine Vision: Die Wespe partiell in befallenen Gewächshäusern einzusetzen. Bis es soweit ist, müssen die Bauern kreativ sein – und etwa mit Staubsauger die Wanzen sammeln und töten.

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