Junge Grüne und GSoA: Kriegsgeschäfte-Initiative ist eingereicht
Rund 120'000 Schweizer haben die Kriegsgeschäfte-Initiative unterschrieben. Die Initianten reichen sie heute offiziell in Bern ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die jungen Grünen und die GSoA reichten am Donnerstag die Kriegsgeschäfte-Initiative ein.
- Sie wollen ein Verbot für die Nationalbank, in die Rüstungsindustrie zu investieren.
- An vorderster Front kämpft das Sprayer-Grosi, Louise Schneider (87).
Über 40 Organisationen unterstützen das Anliegen, darunter die SP Schweiz und die Grünen Schweiz. Federführend sind allerdings die jungen Grünen und die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA). Seit 14 Monaten Sammeln sie Unterschriften.
Die Initiative verlangt, dass jegliche Art von Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), Institutionen der staatlichen und beruflichen Vorsorge und schweizerische Stiftungen verboten wird. Als Kriegsmaterialproduzenten gelten Unternehmen, die mindestens 5 Prozent ihres Umsatzes mit Kriegsmaterial erwirtschaften.
Symbolische Panzer
An vorderster Front kämpft für dieses Anliegen das sogenannte «Sprayer-Grosi», Louise Schneider. Auch mit 87 Jahren und in der brütenden Hitze ist sie sich nicht zu schade, für ihr Anliegen zu kämpfen. «Jeder Schlag kommt zurück, das hat mich mein Vater gelernt.» Diesen Leitsatz hat die Bernerin ihr Leben lang begleitet. Für eine Welt ohne Waffen will sie bis an ihr Lebensende kämpfen.
Einen Schritt dorthin stellt der heutige Tag dar: Auf symbolischen kleinen Panzern hat das Initiativ-Komitee die Unterschrift-Boxen bei der Bundeskanzlei abgegeben. Louise Schneider ist in ihrem Element: «Heute ist für mich so ein grosser Freudetag, dass mir die Tränen zuvorderst stehen.»
Tropfen auf heissen Stein?
Maja Haus ist Co-Präsidentin der jungen Grünen Schweiz. Sie ist überzeugt, dass mit der Annahme der Initiative Kriege verhindert werden können. Denn: «Die Schweiz verwaltet ein Viertel des gesamten Vermögens der Welt. Die Annahme der Initiative wäre von daher ein grosser Schritt, dass das Geld nicht mehr in Kriegsmaterial investiert wird.»