«Jux und Gag»: SVP-Glarner verteidigt sich nach Arslan-Anzeige
Mithilfe von KI legte Nationalrat Andreas Glarner der Grünen Sibel Arslan Wörter in den Mund. Nun hat sich der SVP-Mann erstmals zu dem Vorfall geäussert.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem mit KI erstellten Video rief Sibel Arslan im Herbst zur SVP-Wahl auf.
- Die Basler Nationalrätin der Grünen reichte daraufhin Klage ein – und bekam Recht.
- Andreas Glarner (SVP), der das Video in Auftrag gab, äussert sich erstmals zu dem Vorfall.
Andreas Glarner, Aargauer SVP-Nationalrat, sorgte letzten Herbst für Aufsehen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellte er ein Wahlkampfvideo. In diesem Video scheint es so, als würde die grüne Nationalrätin Sibel Arslan Werbung für die SVP machen.
Dieses Video wurde auf verschiedenen Social-Media-Plattformen gepostet und sorgte für Kontroversen. Arslan reagierte prompt und reichte Klage gegen Glarner ein – mit Erfolg. Aber sie ging noch einen Schritt weiter: Anfang dieses Jahres reichte sie auch Strafanzeige wegen Identitätsmissbrauchs ein, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete.
Glarner spricht erstmals über Vorfall
Nun hat sich der umstrittene Politiker Glarner erstmals öffentlich geäussert. Zu «Tele M1» sagte er: «Wir haben das mehr als Jux und Gag gemacht.» Es sei «unglaublich», was man heutzutage technisch machen könne, so der SVP-Mann.
Glarner behauptet weiterhin, dass das Video keinen Einfluss auf den Wahlkampf gehabt und lediglich zur «reinen Aufheiterung» gedient habe. Er betont, dass er nicht versucht habe, «etwas damit zu gewinnen».
Mögliche Konsequenzen
André Kuhn, ein Aarauer Rechtsanwalt, erklärt gegenüber dem TV-Sender, dass bei Identitätsdiebstahl sogar Gefängnis drohen könnte. Sowohl Auftraggeber als auch «allfällige Helfer» können laut Kuhn belangt werden.
Andreas Glarner findet währenddessen das Vorgehen seiner Ratskollegin Arslan unverständlich: «Kein gutgläubiger Dritter ginge je davon aus, dass Frau Arslan mich zur Wahl empfehlen würde», erklärt er «Tele M1».