Kampagne für Kantonswechsel-Konkordat für Moutier startet
Am 22. September wird über einen Wechsel Moutiers vom Kanton Bern zum Kanton Jura abgestimmt. Ein überparteiliches Ja-Bündnis startet die Kampagne.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kampagne für die Abstimmung über den Kantonswechsel von Moutier ist gestartet.
- Am 22. September stimmen die Jurassier und die Berner darüber ab.
- Bei einem Ja dürfte das Städtchen wie von seinen Bewohnern zum Kanton Jura wechseln.
Die Kampagne für die Abstimmung über das Konkordat zum Kantonswechsel Moutiers von Bern zum Jura ist gestartet. Ein Komitee von sieben der acht Parteien im Stadtparlament rief am Donnerstag die Einwohnerschaft des Städtchens und die beiden Kantonsbevölkerungen zu einem Ja am 22. September auf.
Das überparteiliche Komitee will eine nüchterne und sachliche Kampagne führen, wie es am Donnerstagabend in Moutier vor den Medien erklärte. Es wolle Argumente frei von identitären und emotionalen Gesichtspunkten in den Vordergrund stellen. Das Konkordat regle die wichtigsten Punkte für den Übertritt in den Kanton Jura auf sinnvolle Weise.
Komitee: Ein Nein wäre für niemanden ein Gewinn
Die Kampagne werde pragmatisch und bescheiden sein, versicherte das Komitee. Moutier wolle in die Zukunft blicken und sich nicht mehr um die Spaltungen der Vergangenheit kümmern. Es handle sich um eine formale und technische Abstimmung.
Das Konkordat ist nach Ansicht des Pro-Komitees ausgewogen und benachteiligt niemanden. Es gebe keinen Grund es abzulehnen. Es sei an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ein Nein an der Urne wäre für niemanden ein Gewinn.
Ablehnung würde zu Unsicherheit führen
Die sieben autonomistisch orientierten Parteien erinnerten daran, dass das Konkordat Resultat eines langen demokratischen Prozesses und heikler Verhandlungen zwischen Bern und dem Jura ist. Eine Infragestellung des Abkommens würde die Zukunft Moutiers beeinträchtigen sowie eine Periode der Unsicherheit und des politischen Stillstands nach sich ziehen.
Als einzige Gruppierung im Gemeindeparlament stellt sich die Bewegung «Moutier à venir» gegen das Konkordat. Ihr gehören 10 der 41 Angehörigen der Legislative an. Als einzige antiseparatistische Kraft im Gemeindeparlament ruft diese Gruppe zu einer Ablehnung des Konkordats auf. Sie führt dafür finanzpolitische Gründe ins Feld.
Kommende Woche werden die jurassische und die bernische Kantonsregierung für das Konkordat eintreten. Es wird davon ausgegangen, dass die Stimmbevölkerung der beiden Kantone die Vorlage annimmt. Das wird es den 7400 Einwohnerinnen und Einwohnern von Moutier erlauben, wie von ihnen gewünscht am 1. Januar 2026 dem Kanton Jura beizutreten.