Kanton Zug: «Frage mich, ob Fasnacht noch zeitgemäss ist»
Die Fasnachtsgesellschaften im Kanton Zug brauchen für ihre Umzüge immer umfangreichere Sicherheitskonzepte. Das sorgt für massiv steigenden Aufwand.
Das Wichtigste in Kürze
- Fasnachtsumzüge müssen im Kanton Zug umfangreiche Sicherheitskonzepte vorweisen.
- Zunftmeister Jürg Messmer kritisiert den wachsenden bürokratischen Aufwand.
Die Fasnachtsgesellschaften im Kanton Zug müssen für ihre Umzüge immer umfangreichere Sicherheitskonzepte vorlegen.
Jürg Messmer, Zunftmeister der Stadtzuger Letzibuzäli, beklagt den massiv gestiegenen Organisationsaufwand. Die Erstellung eines umfassenden Sicherheitskonzepts sorge für Verwirrung und Mehrarbeit.
«Ich frage mich manchmal schon, ob das Kulturgut Fasnacht noch zeitgemäss ist. Der Aufwand ist riesig und wird immer grösser», berichtet Messmer in der «Zuger Zeitung».
Das dreiseitige Konzept für den Umzug der Letzibuzäli-Zunft umfasst eine Gefährdungsanalyse und Notfallszenarien. Messmer äussert Bedenken: «Man macht sich schon Gedanken, wo das alles hinführt.»
Bürokratischer Druck
Auch die Fasnachtsgesellschaft Steinhausen spürt den bürokratischen Druck. Die Gesellschaft musste kurzfristig ein Sicherheitskonzept erstellen. Und hatte dafür knapp zwei Wochen Zeit.
Das sei sportlich, schildert Vizepräsident Patrick Schriber in der «Zuger Zeitung»: «Zum Glück haben wir einen Risk-Manager im Team und sehr gute Unterstützung durch die Gemeinde und unsere Kollegen aus anderen Fasnachtsgesellschaften erhalten.»
Die Zuger Polizei betont in der «Zuger Zeitung» die Wichtigkeit der Konzepte für die Sicherheit aller Beteiligten. Diese würden für einen reibungslosen Ablauf dienen, was auch im Interesse der Organisatoren sei.