Keine Zustimmung der SVP für Kostenbremse-Initiative

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Langenthal,

Die Parteibasis der SVP hat der Kostenbremsen-Initiative der Mittepartei eine klare Absage erteilt. Die Delegierten fassten am Samstag die Nein-Parole.

Marco Chiesa SVP Delegiertenversammlung
Ständerat und abtretender Präsident Marco Chiesa spricht am Samstag an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz in Langenthal. - keystone

Die Kostenbremse-Initiative der Mittepartei hat vor den Delegierten der SVP am Samstag keine Gnade gefunden. Die Parteibasis fasste am Samstag die Nein-Parole.

Gemäss der Volksinitiative müssen Bund und Kantone zusammen mit den Akteuren des Gesundheitswesens Massnahmen ergreifen, wenn die Gesundheitskosten im Vergleich zur Lohnentwicklung zu stark steigen. Der Fall wäre dies, wenn das Kostenwachstum pro versicherter Person ein Fünftel über der Nominallohnentwicklung läge.

SVP fürchtet Rationierung im Gesundheitswesen

«Wer will schon nicht tiefere Krankenkassenprämien, eine Kostenbremse im Gesundheitswesen?», fragte die St. Galler SVP-Ständerätin Esther Friedli. Bei genauem Hinsehen erweise sich das Anliegen aber als schlecht.

Die Initiative sage überhaupt nichts dazu, wie die Kosten gebremst werden sollen und was die Konsequenzen wären. Im schlimmsten Fall würde die Initiative zu einer Rationierung im Gesundheitswesen führen.

Deutliches Nein zu Kostenbremse-Initiative

Im Gegensatz zur Initiative nehme der indirekte Gegenvorschlag Kosten- und Qualitätsziele in der obligatorischen Krankenversicherung auf. Damit soll die Kostenentwicklung gestoppt werden.

Ausserdem solle nicht nur die Lohnentwicklung, sondern auch die demografischen Entwicklungen und der technologische Fortschritt berücksichtigt werden. Die Delegierten fassten mit Nein 329 zu 11 Stimmen bei 3 Enthaltungen die Nein-Parole.

Weil die Delegiertenversammlung bereits reich befrachtet sei, fasste der Parteivorstand in eigener Regie für die vierte Abstimmungsvorlage vom 9. Juni, die «Stopp-Impfpflicht-Initiative» die Ja-Parole.

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Kommentare

User #3345 (nicht angemeldet)

Die Initiative ist ein ökonomisch undurchdachter Pfusch. Die Kosten würden auch ohne Ineffizienz und Profiteure steigen. Die Vorstellung, dass uns das Gesundheitswesen irgendwie Wohlstand kostet, der in der Privatwirtschaft erschaffen wird, ist Unsinn. Ohnehin ist zu befürchten, dass die Lobbyisten unter der Bundeshauskuppel wie bisher dafür sorgen würden, dass bei der Pflege gespart und Leistungen abgebaut würden, statt dass die Profiteure an die Kasse kämen. Mit ihrer starren Bremse bedroht die Mitte-Partei unseren Wohlstand. Bei ärztlichen Untersuchungen, psychologischer Betreuung oder der Pflege müssen die Löhne steigen, weil sonst niemand mehr diese Arbeit verrichten würde. Ein solch starrer Deckel führt zwangsläufig zu einer Rationierung der Gesundheitsleistungen. Das Parlament muss die Profiteure des Gesundheitssystems in die Schranken weisen. Was es braucht, sind progressivere Steuern, um einen Teil der Gesundheitskosten jener zu zahlen, die sich diese immer weniger leisten können – so wie das die Prämien-Entlastungs-Initiative bewirkt.

User #5112 (nicht angemeldet)

Die SVP gehört zu den grössten Ausgebern von diesem Geld, was bei der Kostenbremse flöten gehen würde. Darum sind sie dagegen.

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