Kletter-Rentner (81) hängt plötzlich kopfüber im Seil!
Ein 81-Jähriger erzählt, wie er eine unglaubliche Rettungsaktion von einem Klettersteig überlebte. Der Rentner hing plötzlich kopfüber im Gurt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 81-jährige Yves Apothéloz hing im August 2022 plötzlich kopfüber an einer Felswand.
- Er stürzte auf einem Klettersteig, sein Gurt rutschte ihm bis zu den Knöcheln herunter.
- Er konnte die Rega noch knapp informieren, bevor ihm sein Handy aus der Hand fiel.
Yves Apothéloz ist Pensionär, Skilehrer und erfahrener Kletterer. Etwa 20 Klettersteige hat er schon begangen.
Bei seiner Tour am 24. August 2022 in Noiraigue NE geht aber etwas gehörig schief. So schief, dass der 81-Jährige plötzlich kopfüber an einer Felswand hängt. Nun erzählt der Rentner seine Geschichte im Rega-Magazin «1414».
Zu dem Unfall kam es, weil Apothéloz der Klettergurt bis zu den Knöcheln hinunterrutschte. Als er versucht, ihn wieder hochzuziehen, stürzt der Neuenburger vom Klettersteig.
«Der Klettergurt hielt der Belastung zum Glück stand», sagt Apothéloz. Der Gurt «umschlang aber nur noch meine Knöchel. Sodass ich an den Füssen am Ende der Seile in der Felswand hing.»
Der Rentner hängt jetzt, vom Sturz etwas benommen, kopfüber in den Sicherungsseilen. Ihm gelingt es aber, sein Telefon aus seiner Umhängetasche zu holen. Darauf installiert: die Rega-App.
Darauf alarmiert er die Rettungsflugwacht. «Als ich das Telefon wieder in die Tasche stecken wollte, rutschte es mir aus der Hand. Und fiel über die Felsen hinunter!», so Apothéloz.
Die Rega kann den Mann nicht mehr erreichen und geht deshalb davon aus, dass der Hilferufende das Bewusstsein verloren hat.
Apothéloz: «Sehr grosse Erleichterung»
Da hängt er nun. Bis die Retter eintreffen, bleibt dem Kletter-Rentner nur noch das grosse Warten. «Ich war sehr angespannt. Als ich dann den Helikopter hörte, war das eine sehr grosse Erleichterung», erinnert sich Apothéloz.
Doch die Rettung gestaltet sich alles andere als leicht. Einerseits darf sich der Helikopter nicht zu sehr nähern, da Apothéloz durch den Abwind aus dem Gürtel rutschen könnte. Andererseits hängt er unterhalb eines Felsvorsprungs.
Deshalb wird ein Retter 20 Meter entfernt abgesetzt. Bei Apothéloz angekommen, sichert er den Rentner und bringt ihn in eine sitzende Haltung. «Dass jemand bei mir war, hat mich beruhigt», so Apothéloz.
Es braucht allerdings noch mehr Helfer, ein weiterer Rettungshelikopter wird zur Unfallstelle gerufen. Dieser setzt einen zweiten Helfer ab. Die beiden Retter seilen Apothéloz etwa zehn Meter ab, an eine Stelle, bei der die Rettungswinde eingesetzt werden kann.
Ab dann läuft alles glatt. «Der Augenblick, als wir aus der Wand herausflogen, war absolut fantastisch», sagt Apothéloz.