Klima-Aktivisten unterstützen Verhaftete mit «Knastspaziergang»
Vor der Credit Suisse in Zürich und vor der UBS in Basel blockierten am Montag Klima-Aktivisten die Eingänge. In Zürich kommt es deshalb zu einem Protestmarsch.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Aktivisten blockierten am Montagmorgen die Hauptsitze von Credit Suisse und UBS.
- In Zürich wurden 64, in Basel 19 Aktivisten festgenommen.
- Am Abend versammelten sich deshalb in Zürich rund 100 Menschen vor dem Polizeigefängnis.
Klima-Aktivisten besetzten am Montag die Eingänge der Hauptsitze der Grossbanken Credit Suisse in Zürich und UBS in Basel besetzt. Sie errichteten Sitzblockaden und versperrten die Zugänge teils mit Velos und Pflanzenkübeln.
Nachdem die Polizei die Blockade auflöste, wurden in Zürich 64 Personen abgeführt und verhaftet. Der Polizeieinsatz wurde seitens des «Collective Climate Justice» – das zum Sitzstreik aufgerufen hatte – und auch von Greenpeace heftig kritisiert. Die Umweltschutzorganisation hält die Verhaftung für «inakzeptabel» und «unannehmbar». «Das ist falsch. Das ist störend.»
19 Festnahmen in Basel
Nun teilt die Polizei Basel-Stadt mit, dass es auch bei der Aktion am Aeschenplatz vor der UBS zu Festnahmen gekommen war. Nach einem Strafantrag seien die Aktivisten um 14 Uhr abgemahnt worden, das Areal zu verlassen.
BASEL: Heute bleibt die UBS in #Basel geschlossen! Aktivist*innen des Collective Climate Justice haben den UBS-Hauptsitz in Basel zum Stillstand gebracht. Wir fordern vom Schweizer Finanzplatz den sofortigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. #FossilFree #FossilBanks #ClimateJustice pic.twitter.com/BMbhrpyQKU
— Collective Climate Justice (@climategames_ch) July 8, 2019
37 Personen – davon acht Personen unter 18 Jahre alt – kamen dieser Forderung allerdings nicht nach. 19 der Demonstranten hat die Polizei schlussendlich vorläufig festgenommen. Ihnen wird Hausfriedensbruch, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Nötigung oder Hinderung einer Amtshandlung vorgeworfen.
«Knastspaziergang» in Zürich
Währenddessen kommt es in Zürich zu einer Protestaktion gegen die Festnahmen. Das «Collective Climate Justice» hat am Abend zu einem «Knastspaziergang» am Helvetiaplatz aufgerufen. «Bringt Pfannen und Töpfe mit, setzen wir ein solidarisches Zeichen für unsere Freunde», hiess es im Vorfeld.
Wie ein Nau-Reporter schildert, haben sich rund 100 Menschen zur Aktion versammelt. Dabei singen sie vor dem Polizeigefängnis in Zürich und skandieren Parolen wie «Klimaschutz ist kein Verbrechen» oder «Raus mit den Gefangenen – rein mit der Schmier!»