Krankenkassen: Schweizer haben immer mehr Schulden
Die Zahlungen an die Krankenkassen bereiten Personen in der Schweiz immer mehr Kummer. Durch die erhöhten Prämien steigen die Schulden weiter an.
Das Wichtigste in Kürze
- 2023 hatten Schweizerinnen und Schweizer 44 Millionen Franken Schulden bei Krankenkassen.
- Einzig die Steuerschulden sind hierzulande pro Kopf noch höher.
- Besonders hoch sind die Zahlen in Basel-Stadt, Uri weist einen tiefen Wert auf.
Die Ausstände bei den Krankenkassen erreichen ein Rekordhoch. Steigende Prämien werden für Schweizerinnen und Schweizer immer mehr zur Last. Die Schulden nehmen zu.
Neue Zahlen der Schuldenberatung Schweiz zeigen: 2015 machten nicht bezahlte Prämien noch rund acht Prozent der Schulden aus. 2023 waren es bereits 15 Prozent, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Nur Steuerschulden sind noch höher als Schulden bei Krankenkassen
Im Schnitt sind es etwas mehr als 13'000 Franken, die eine Schuldnerin oder ein Schuldner nicht bezahlen kann. Insgesamt beträgt der Betrag 44 Millionen Franken. Erfasst sind dabei allerdings nur die Daten von Menschen, die die Schuldenberatung um Hilfe bitten. Das sind rund 5000 bis 6000 Personen pro Jahr.
Die Krankenkassen sind inzwischen für die Schuldner das grössere Problem als Barkredite oder private Schulden. Einzig die Steuerschulden sind pro Kopf noch höher. Eine Auswertung zeigt weiter, dass die Prämienhöhe einen starken Einfluss auf die Verschuldung hat.
Pascal Pfister, Geschäftsleiter der Schuldenberatung, erklärt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», warum Krankenkassen-Schulden so verbreitet sind. Es hänge prinzipiell mit dem «grossen Betrag» zusammen.
Während tiefere Rechnungen oft noch bezahlt werden könnten, reiche es für die Krankenkassen dann nicht mehr, so Pfister. Ausbleibende Zahlungen hätten zudem kaum direkte Folgen. Anders werde es etwa bei der Miete gehandhabt.
Erstmals können die Zahlen von 2023 auch auf die Kantone aufgeschlüsselt werden. Die durchschnittlichen Krankenkassen-Schulden sind mit 17'000 Franken in Basel-Stadt am höchsten. Den tiefsten Wert (3500 Franken) weist Uri auf.
Hier gilt die Tendenz: Je höher die Prämienlast im jeweiligen Kanton, desto höher sind auch die Krankenkassen-Schulden.