Luxusimmobilien-Markt bekommt Corona-Krise langsam zu spüren
Der Luxusimmobilien-Markt leidet ebenfalls unter der Corona-Krise. Die Anzahl Transaktionen in diesem Segment ist beispielsweise bereits stark gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch der Schweizer Immobilienmarkt spürt die Folgen von Corona.
- So ist die Anzahl Transaktionen im Luxussegment stark zurückgegangen.
- Zudem ist der Preis für Luxusliegenschaften nur relativ leicht angestiegen.
Die Corona-Krise wirkt sich je länger je mehr auch auf den Schweizer Immobilienmarkt aus. Vor allem Luxusliegenschaften sind davon betroffen. Ein klares Anzeichen dafür ist etwa die bereits deutlich gesunkene Anzahl an Transaktionen in diesem Segment.
Eine am Donnerstag veröffentlichten Studie der UBS zeigt: Schweizer Luxusliegenschaften sind in den ersten fünf Monaten des Jahres nur noch um 1,7 Prozent teurer geworden. Dies hochgerechnet aufs Gesamtjahr. Das ist deutlich weniger als die 6 Prozent im Vorjahr.
Auswirkungen von Corona noch nicht ganz abzuschätzen
Da die Anzahl Transaktionen im Luxussegment generell eher tief ist, sind die Zahlen allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Wieweit der Corona-Effekt bereits gespielt hat, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Auch die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im letzten Jahr könnte der Grund für die Verlangsamung des Preisanstiegs sein.
Dass die Anzahl der Transaktionen im bisherigen Jahresverlauf aber nochmals deutlich gesunken ist, hat bestimmt mit der Pandemie zu tun. Die fehlende Möglichkeit von Besichtigungen sowie Einschränkungen bei den Notariaten und Grundbuchämtern haben die Umsetzung von Kaufvorhaben nämlich erschwert.
So dürfte die Transaktionszahl im Luxussegment bis Ende Mai gegenüber 2019 annualisiert um rund 15 Prozent zurückgegangen sein. Und das, obwohl der Lockdown nur etwa die Hälfte dieser Periode andauerte, schreibt die UBS in der Studie. Besonders betroffen waren – wenig überraschend – vor allem luxuriöse Zweitwohnungen. Bei denen ist die ausländische Nachfrage durch den Lockdown und Grenzschliessungen praktisch zum Erliegen gekommen.
2019 hatte es bei den Transaktionen derweil noch einen neuen Höchststand gegeben. In den von der UBS analysierten 25 Luxusmärkten hätten viermal so viele Objekte die Hand gewechselt wie noch 2015. Das heisst es in der Studie. Doch der Kaufrausch sei jetzt vorbei.
Teuerste Immobilien im Kanton Genf
Die teuersten Immobilien der Schweiz stehen wie im Vorjahr in Cologny im Kanton Genf. Dort sind im Luxussegment Preise von mehr als 35'000 Franken pro Quadratmeter anzutreffen. Eine Villa mit 300 Quadratmetern Wohnfläche kostet demnach über 10 Millionen Franken.
Luxuriöse Eigenheime am Zürichsee sind laut der Untersuchung in Rüschlikon sowie in Zürichs Nachbarsgemeinden Zollikon und Kilchberg am teuersten. Dies, mit rund 25'000 Franken pro Quadratmeter.
Unter den Zweitwohnungsmärkten rangieren die traditionsreichen Tourismusgemeinden Gstaad und St. Moritz auf den obersten Rängen. Luxusimmobilien werden dort zu Preisen von mehr als 28'000 Franken pro Quadratmeter gehandelt.
Die tiefsten Quadratmeterpreise lassen sich laut der Studie im Tessin finden. Dort beginnt das Luxussegment in allen Gemeinden unterhalb der 20'000-Franken-Schwelle.
Monaco weltweit an der Spitze
Im internationalen Vergleich sind die hierzulande gezahlten Preise allerdings noch fast bescheiden. Das teuerste Pflaster für Luxusliegenschaften war laut Studien Ende 2019 weiterhin Monaco, die Quadratmeterpreise lag hier bei rund 63'000 US-Dollar. Auf Rang zwei lag Hongkong mit 48'000 US-Dollar. Dass dies so bleibt, muss angesichts der politischen Entwicklungen allerdings bezweifelt werden.
In London und New York erreichen Luxusimmobilien ein Preisniveau oberhalb der 30'000-US-Dollar-Marke. Die beiden Schweizer Städte im Luxussegment, Genf und Zürich, haben mit rund 25'000 und 20'000 US-Dollar ein tieferes Preisniveau. Auch der teuerste Schweizer Zweitwohnungsmarkt Gstaad hat tiefere Preise als der US-amerikanische Skiort Aspen mit rund 41'000 US-Dollar.