Luzern: 22 Prostituierte ausgebeutet – Thailänderin vor Gericht
Eine 57-jährige Thailänderin soll 22 Sexarbeiterinnen ausgebeutet haben. Dafür wurde sie zu einer Haftstrafe verurteilt – doch gegen die wehrt sie sich nun.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 57-jährige Thailänderin soll in Luzern 22 Sexarbeiterinnen ausgebeutet haben.
- Schon 2023 wurde sie zu einer Haftstrafe verurteilt, der Fall wird nun erneut verhandelt.
- Die Frau soll über 230'000 Franken durch die Prostitution verdient haben.
Weil sie 22 Sexarbeiterinnen ausgebeutet haben soll, steht eine 57-jährige Thailänderin vor Gericht. Die Angeklagte betrieb ein Bordell in Luzern. Dort soll sie die Frauen unter miserablen Bedingungen zur Prostitution gezwungen haben.
Im Juli 2023 wurde die Beschuldigte bereits vom Luzerner Kriminalgericht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt. Dagegen ging sie in Berufung. Am Kantonsgericht Luzern wird der Fall am Donnerstag nun erneut verhandelt.
Frauen schliefen zu dritt im selben Bett
Die Opfer stammten aus armen Verhältnissen und wurden mit falschen Versprechungen in die Schweiz gelockt. So steht es in der Anklageschrift, aus der «20 Minuten» zitiert.
Die Frauen häuften Schulden von bis zu 60'000 Franken an, um in die Schweiz kommen zu können. Das führte zu einem starken Abhängigkeitsverhältnis zur Angeklagten.
Die Sexarbeiterinnen mussten rund um die Uhr für Freier verfügbar sein. Sie schliefen und arbeiteten im gleichen Bett, oft zu dritt oder sogar auf dem Boden. Die Frauen wurden zudem unter Druck gesetzt, alle Kundenwünsche zu erfüllen.
Mit der Ausbeutung der Frauen soll die Angeklagte in knapp zwei Jahren mindestens 234'785 Franken verdient haben.