Mehrere Kundgebungen zum 1. Mai in Zürich bewilligt
Am 1. Mai wird europaweit demonstriert. So auch in der Stadt Zürich, wo sich die Stadtpolizei auf Ausschreitungen vorbereitet hat. Alle News finden Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute finden europaweit Demonstrationen zum Tag der Arbeit statt.
- Auch in der Stadt Zürich wird am 1. Mai fleissig demonstriert.
- Die Polizei ist vor Ort, auch, um die Einhaltung der Corona-Massnahmen zu kontrollieren.
Europaweit wird heute, am 1. Mai, der Tag der Arbeit gefeiert. Schon seit über 100 Jahren wird in der Schweiz zu diesem Anlass demonstriert. So finden auch heute in der Stadt Zürich Kundgebungen und Demonstrationen von linken Gruppierungen und Gewerkschaften statt.
In der Stadt kam es deswegen am Samstagmittag zu Einschränkungen und Unterbrüchen im öffentlichen Verkehr. Neben Gewerkschaftskundgebungen an verschiedenen Orten zog auch ein kurzer Demo-Zug durch die Stadt.
Dieser «symbolische» Umzug des 1.-Mai-Komitees zog mit einem Traktor und einer Handvoll Teilnehmenden im Schlepptau über den Limmatquai und durch die Langstrasse.
Auf dem Lindenhof versammelten sich bis kurz vor 11 Uhr etwa 50 Personen. Beim Walcheplatz wurde gegen 11 Uhr die erlaubte Teilnehmerzahl von 100 Personen ausgereizt, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt.
Um kurz nach 13 Uhr endeten die bewilligten Kundgebungen vom Vormittag friedlich. Die Polizei blieb aber vor Ort und beobachtete die Situation weiter.
Um 14 Uhr bildete sich dann im Kreis 4 eine unbewilligte Demo. Die Stadtpolizei Zürich lässt diese aber nicht zu und forder Schaulustige via Twitter auf, «die Einsatzkräfte nicht zu behindern».
Im Kreis 4 läuft ein Polizeieinsatz wegen einer unbewilligten Demonstration. Schaulustige werden aufgefordert, genügend Abstand zum Einsatz einzuhalten und die Einsatzkräfte nicht zu behindern. ^vo
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) May 1, 2021
Die Polizei kesselte mehrere Demonstranten ein. Dutzende Beamte standen in Schutzausrüstung und mit mehreren Fahrzeugen und Gitterwagen im Einsatz. Über der Stadt kreiste zeitweise ein Helikopter.
Insgesamt wurden schätzungsweise 600 Personen eingekesselt – um 16.00 Uhr wurden sie weiterhin von der Polizei festgehalten. Die Polizei führte umfassende Personenkontrollen durch, vereinzelt kam es zu Festnahmen. Ein Wasserwerfer der Polizei stand ebenfalls bereit, er kam jedoch nicht zum Einsatz.
Laut einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA befanden sich in der Nähe des Helvetiaplatzes mehrere Hundert Demonstranten und Schaulustige. Scharmützel bleiben zunächst aus. Immer wieder waren Sprechchöre zu hören.
1. Mai: In Zürich Bern und Basel
Radikale Linke rufen zum zivilen Ungehorsam auf. In Zürich, Bern und Basel sind Demos angekündigt. «Ein offensiver und kollektiver 1. Mai ist wichtiger denn je», wird auf dem Infoportal «Barrikade» zum Protest aufgerufen.
Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich setzt auf Lärm. Unter dem Motto: «Laut für unsere Löhne» ruft er zum Krach auf. Um 11 Uhr soll auf den Zürcher Balkonen getrommelt, auf Kochtöpfe geschlagen und so viel Lärm gemacht werden wie möglich.
Gegenüber Nau.ch bestätigte Judith Hödl von der Stadtpolizei Zürich, dass heute sieben Kundgebungen bewilligt wurden, welche allesamt am Vormittag stattfinden werden. Die unbewilligten Demos hingegen sind gemäss Hödl erst für den Verlauf des Nachmittags angekündigt worden. Die Stadtpolizei sei «für alle Eventualitäten gewappnet.»
Und auch die Banken in der Stadt Zürich haben sich auf allfällige Krawalle vorbereitet: Überall sind heruntergelassene Rollläden zu sehen.