Meteorologe: «Heisses Wetter nicht in Sicht»
Das Wetter zeigt sich derzeit von seiner regnerischen Seite. Nau.ch hat bei Meteorologen nachgefragt, ob und wann es ein Sommer-Comeback gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Wetter lässt aktuell für viele zu wünschen übrig.
- Die Hitzewelle ist vorbei – stattdessen gibt es immer wieder Schauer.
- Ein Meteorologe schliesst nicht aus, dass es diesen Sommer gar nicht mehr heiss wird.
Statt Badi-Wetter gibt es aktuell Regen und kühle Temperaturen um die 20 Grad – mitten im Hochsommer. Auch der 1. August droht ins Wasser zu fallen.
Viele fragen sich nun: Wann kommt endlich der Sommer zurück? Nau.ch hat bei Meteorologen nachgehakt.
Ludwig Z'graggen von «Meteo Schweiz» gibt nicht viel Hoffnung darauf, dass es in der Schweiz bald wieder heiss wird. «Heisses und trockenes Wetter ist bis auf Weiteres nicht in Sicht», erklärt er.
Aktuelle Temperaturen liegen im langjährigen Mittel
Und nicht nur das: «Es kann durchaus sein, dass es diesen Sommer nicht mehr zu Hitzewellen kommt.»
Mit Bestimmtheit könne dies aber noch nicht gesagt werden. Denn das Wetter lässt sich nur für sieben Tage im Voraus einigermassen zuverlässig vorhersagen.
Etwas zuversichtlicher gibt sich Roger Perret von «Meteonews». Er sagt: «In der kommenden Woche scheint das Temperaturniveau dann langsam wieder auf sommerliche Werte zu steigen.» Das Ganze sei allerdings noch nicht sicher – «aber die Hoffnung besteht».
Z'graggen hält derweil fest: Die erste Sommerhälfte bis Mitte Juli sei «sehr trocken und überdurchschnittlich warm» gewesen. Die Temperaturen, die uns derzeit eher kühl vorkommen, entsprächen eigentlich dem langjährigen Mittel.
«Als aussergewöhnlich kann man diese Temperaturen also nicht bezeichnen», so der Meteorologe. «Besonders dann nicht, wenn man einen Blick zurück ins vergangene Jahrhundert wirft.» So seien die Sommer 1977 bis 1981 alle recht kühl und feucht gewesen. Das Thermometer kletterte «kaum je über 30 Grad».
Zum mitteleuropäischen Sommer gehöre es, «dass sich auch kühle und niederschlagsreiche Phasen einstellen». Denn: Unsere Sommer seien bis in die 80er-Jahre von veränderlichem Wetter geprägt gewesen. «Hitzephasen waren eher die Ausnahme», stellt Z'graggen klar.
Wetter wird diese Woche wechselhaft
So wechselhaft gestaltet sich auch der Ausblick auf die erste Augustwoche: «Es kommt diese Woche immer wieder zu Regen, aber es ist nicht so, dass es die ganze Woche häufig regnet.» Während für Dienstag immer wieder Schauer erwartet werden, soll sich am Mittwoch und Donnerstag recht häufig die Sonne zeigen.
«Von Freitag bis zum Wochenende muss nördlich der Alpen von einem veränderlichen Wettercharakter ausgegangen werden», so Z'graggen. «Sonnige Abschnitte wechseln sich mit einigen Schauern ab.»
Dass es im Norden diese Woche «immer mal wieder nass ist», sei auch gut für die Natur, erklärt Perret.
Einen Hoffnungsschimmer für Sonnenhungrige gibt es: Hitzewellen können laut Z'graggen noch bis ins letzte Augustdrittel vorkommen. Und Perret meint: «Ich würde den Sommer auf jeden Fall noch nicht abschreiben.» Denn im August werde es «sicher noch einige sommerlich warme Tage» geben.
Der Meteorologe fügt hinzu: «Übrigens sind wir schweizweit noch immer zwei Grad über der Norm. Und damit im Bereich des drittwärmsten Sommers nach 2003 und 2022.»