Migros: Kunde nervt sich über «immer mehr verfaulte Früchte»
Ein Berner Kunde der Migros muss zu Hause immer öfter feststellen: Manche Früchte sind bereits verfault. Der orange Riese spricht von «Einzelfällen».
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Nau.ch-Leser soll die Frische der Migros-Früchte in letzter Zeit leiden.
- Nach Beschwerden kriegt er einen Gutschein – mit dem er abermals verfaulte Orangen kauft.
- Die Migros beteuert, die Frische der Früchte dreimal täglich zu kontrollieren.
«Ich finde das unhaltbar», sagt Nau.ch-Leser Anton J.* (57). «Seit mehreren Wochen stosse ich in der Migros immer wieder auf verfaulte Ware», klagt er.
Und das nicht nur in einem Laden, sondern gleich in einer Handvoll Filialen in der Stadt Bern.
Das Ärgerliche daran: J. bemerkt erst zu Hause beim Auspacken, dass sich im Sack verfaulte Orangen oder Rüebli befinden.
Der Berner beschwert sich daraufhin bei der Migros. In einer Antwort der Infoline erklärt der Grossverteiler, wie er die Frische der Produkte sicherstelle.
Migros kontrolliert dreimal täglich die Frische
Laut der Migros werden sowohl in der Betriebszentrale als auch bei der Warenannahme in den Filialen Stichproben durchgeführt. «Sobald die Produkte in den Regalen sind, macht unser Verkaufspersonal täglich mindestens drei Frischechecks», heisst es im Antwort-Mail.
Die Migros gesteht aber ein, dass es in «Einzelfällen» trotzdem dazu kommen könne, dass mangelhafte Ware im Verkauf lande. Als Zeichen der Wiedergutmachung lässt der orange Riese dem Nau.ch-Leser einen 20-Franken-Gutschein zukommen.
Die Freude währt aber nur kurzzeitig.
Mit dem Gutschein kauft J. nämlich abermals verfaulte Ware. «Beim Kauf von Tarocco-Orangen befanden sich drei angefaulte Exemplare darunter. Und dies, obwohl ich noch einzelne Stücke bewusst geprüft habe», ärgert er sich.
Keine Zunahme an Reklamationen
Auf Anfrage von Nau.ch erklärt sich die für die Stadt Bern zuständige Genossenschaft Migros Aare. Sprecherin Neda Golafchan verweist auf die Frischekontrollen und meint: «Es werden keine faulen Früchte im Laden angeboten.»
Weiter sagt sie: «Uns ist es wichtig, dass möglichst viele der angebotenen Früchte auch konsumiert werden.» Deshalb seien die Prozesse darauf ausgerichtet, Foodwaste möglichst zu verhindern.
Die Sprecherin verweist darauf, dass es sich bei Früchten und Gemüse um verderbliche Frischprodukte handle. «Wir empfehlen, die Produkte beim Kauf anzuschauen. Sollten die Früchte faul sein, können die Filialmitarbeitenden informiert werden», so Golafchan.
Grundsätzlich erhalte die Migros Aare nur wenige solche Rückmeldungen. «Sie haben auch nicht zugenommen.»
Migros kämpft auch in Zürich mit Frische-Problem
Nau.ch weiss: Nicht nur in Bern, auch in anderen Regionen ärgern sich Kundinnen und Kunden über nicht frische Ware. In Urdorf ZH machen einige wegen fauler Äpfel und weicher Rüebli sogar einen Bogen um die Migros-Filiale.
Auf Anfrage betont die Migros Zürich, dass die Frische der Produkte «höchste Priorität» habe. Allerdings könnten bei den grossen Mengen an Früchten und Gemüsen nur Stichproben erfolgen. «Leider sind Abweichungen bei Naturprodukten nie gänzlich auszuschliessen», so Sprecherin Annabel Ott.
Bei Beanstandungen sollten Kundinnen und Kunden direkt mit den Mitarbeitenden in Kontakt treten. «Die Migros Zürich ist daran interessiert, sich zu verbessern und, wo nötig, entsprechende Massnahmen zu ergreifen.»
Ob in Zürich oder Bern, die Kundschaft wird in Zukunft vermehrt ihr Augenmerk auf die Frische der Ware richten. Nau.ch-Leser und Migros-Stammkunde Anton J. droht: «Wenn das so weitergeht, werde ich andere Anbieter berücksichtigen.»
* Name von der Redaktion geändert