Wittigkofen BE: Senioren ausser sich wegen Migros-Schliessung
Urplötzlich macht in Wittigkofen BE die Migros zu. Die älteren Bewohnerinnen und Bewohner können dies nicht nachvollziehen und veranstalten einen Protest.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Berner Quartier Wittigkofen hat die Migros ihren Supermarkt geschlossen.
- Eine Sanierung habe sich aufgrund der Nähe zu anderen Filialen nicht gelohnt.
- Ältere Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers sind erzürnt deswegen und protestieren.
Es sind aussergewöhnliche Szenen, die sich diese Woche im Berner Quartierzentrum Wittigkofen abspielen. Rund 50 mehrheitlich pensionierte Quartierbewohnerinnen und -bewohner haben sich versammelt, um ihrem Ärger Luft zu machen.
Doch was war passiert? Nur kurze Zeit zuvor hatte in dem Quartierzentrum die bisweilen ansässige Migros dichtgemacht. Unverständlich für die verärgerte Menge, die auf einen naheliegenden Detailhändler zum Einkaufen angewiesen ist.
Verständnis aus der Politik
Lokalpolitikerinnen und -politiker können die Wut nachvollziehen. «Die Migros hat vom einen auf den anderen Tag zugemacht und niemanden informiert. Alle kranken, aber auch älteren und behinderten Leute können nun nicht mehr im Wittigkofen-Zentrum einkaufen», sagt der SVP-Stadtrat Thomas Glauser zu «TeleBärn».
Die SP-Stadträtin Nora Krummen ist ebenso besorgt: «Die Angst ist sicher da, dass Wittigkofen noch mehr an den Rand gedrängt wird», erklärt sie dem Sender.
Schliessung aus wirtschaftlichen Gründen
Gemäss Migros Aare sei die Schliessung jedoch wirtschaftlich unumgänglich gewesen. Im Umkreis von rund einem Kilometer würden sich drei weitere Filialen befinden. Darüber hinaus gibt es in dem Zentrum auch einen Laden der Migros-Tochter Denner. Dessen Sortiment deckt jedoch laut den Bewohnerinnen und Bewohnern den «Alltagsbedarf» nicht ab.
Ob ein anderer Detailhändler die nun leerstehende Fläche im Wittigkofer Quartierzentrum übernimmt, ist aktuell noch unklar.