Migros: Kunden erleben Kassenzettel-Frust vor Schranke
Die Schranken beim Self-Checkout nerven viele Migros-Kunden. Denn wer die Quittung auszudrucken vergisst, kommt nicht raus. Die Migros hält am System fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit rund zwei Jahren gibt es in einigen Migros-Filialen Schranken nach dem Self-Checkout.
- Durch diese Schranken kommt nur, wer einen ausgedruckten Kassenbon hat.
- Das Vorgehen sorgt bei der Kundschaft wiederholt für Kritik.
Seit knapp zwei Jahren testet die Migros in einigen Filialen ein neues System: Ohne Kassenzettel kommt man nach dem Self-Checkout nicht an der Schranke vorbei. Diese öffnet sich nur mit einem Scan der Quittung.
Mit diesem Pilot-Test will die Migros gegen Diebstähle vorgehen. Denn gerade bei den Self-Checkout-Automaten kommt es immer wieder vor, dass der Scan eines Produkts «vergessen» geht.
Aus Migros-Sicht haben die Barrieren also durchaus einen Nutzen. Die Kunden aber sind verärgert. Denn: Die Barrieren öffnen sich nur mit dem Barcode des Kassenzettels.
Migros: Kunde will automatischen Kassenzettel zurück
Viele Kunden vergessen aber, diesen auszudrucken – oder sind nicht schnell genug dafür. So schreibt etwa ein Migros-Kunde auf Twitter: «Wäre es möglich, diese Kassen so zu programmieren, dass der Kassenbon standardmässig ausgedruckt wird?»
Alles andere mache «schlicht keinen Sinn und verursacht Ärger», schreibt er.
Doch: Die Quittung kommt seit Oktober 2023 nicht mehr automatisch raus, sagt Annabel Ott, Sprecherin der Genossenschaft Migros Zürich, zu Nau.ch. Kunden müssen also nach dem Zahlen dran denken, die Quittung selbst auszudrucken.
«Alternativ zum ausgedruckten Kassenbon kann der digitale Kassenbon aus der App beim Ausgang vorgewiesen werden», erklärt Ott weiter. Trotzdem kommt es in seltenen Fällen vor, dass ein Kunde hierfür die Unterstützung des Kassenpersonals braucht.
Was ebenfalls für Unmut sorgt: In den Filialen mit Schranke – wie etwa dem Zürcher Kreuzplatz – klebt ein grosser Kleber am Self-Checkout. Mit dem Hinweis: «Bitte drucken Sie den Kassenbon aus.» Doch der Computer gibt einem verwirrenderweise die Option, darauf zu verzichten.
«Was soll das?», fragt ein Kunde genervt auf der Plattform X. Die Migros antwortet: «Uns ist bewusst, dass dies nicht optimal ist. Eine andere Lösung können wir aktuell aber leider nicht anbieten.»
Sprecherin Ott betont gegenüber Nau.ch, dass nur weniger als fünf Prozent der Filialen im Gebiet der Genossenschaft Zürich mit den Ausgangsschranken versehen seien. «Diese Zahl hat sich seit deren Lancierung nicht verändert.»
Auch die Genossenschaft Migros Neuenburg/Fribourg testet die Schranken seit Frühling 2024 in zwei ihrer Filialen.
Vorläufig wohl keine Änderung
Die Standorte für die Bezahlschranken seien anhand verschiedener Kriterien ausgewählt worden. Und: «Weder für das Personal noch für unsere Kunden haben sich die umgestalteten Ausgänge negativ auf die Abläufe ausgewirkt», beteuert Ott.
Eine Änderung des Systems stellt die Migros nicht in Aussicht.
Für die Kunden in den entsprechenden Filialen gilt also weiterhin: Entweder ans Drucken des Kassenbons denken oder sich bei der Ausgangsschranke ärgern.